Rofo 2013; 185 - VO205_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346285

Trabekuläre Knochenstrukturanalyse von Wirbelkörpern mittels klinischen MDCT: Kann damit die mechanische Versagenslast vorhergesagt werden?

T Baum 1, M Gräbeldinger 2, E Grande Garcia 3, R Burgkart 3, J Patsch 4, EJ Rummeny 2, TM Link 5, JS Bauer 2
  • 1Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, München
  • 2Institut für Radiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
  • 3Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Tech, Abteilung für Biomechanik, München
  • 4Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien, Wien
  • 5Department of Radiology and Biomedical Imaging, University of California San Francisco, Musculoskeletal and Quantitative Imaging Research Group, San Francisco

Ziele: In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass trabekuläre Knochenstrukturparameter wichtige Zusatzinformationen über die Knochenmineraldichte hinaus hinsichtlich der Vorhersage der mechanischen Versagenslast des Knochens liefern. Durch technische Verbesserungen hinsichtlich der räumlichen Auflösung ist es inzwischen mit klinischen MDCT-Geräten möglich, trabekuläre Knochenstrukturparameter in Wirbelkörpern zu bestimmen. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Studie, trabekuläre Knochenstrukturparameter mittels klinischen MDCT sowie als Referenzstandard mittels Xtreme-CT (hochauflösendes peripheres QCT) zu ermitteln und zu untersuchen, ob mit klinischen MDCT-Geräten die mechanische Versagenslast von Wirbelkörpern vorhergesagt werden kann. Methode: Vierzehn thorakale Wirbelkörper wurden aus Formalin fixierten humanen Leichnamen entnommen (11 Frauen, 3 Männer; Alter: 84 ± 10 Jahre). Alle Präparate wurde mittels Xtreme-CT (isotrope Voxel-Größe: 41µm3) und einem klinischen Ganzkörper MDCT (interpolierte Voxel-Größe: 146 × 146 × 300µm3; Auflösung: 250 × 250 × 600µm3) untersucht. Trabekuläre Knochenstrukturparameter (Histomorphometrie und Texturparameter) wurden in den Xtreme-CT und MDCT Bilddaten berechnet. Die Versagenslast der Wirbelkörper wurde mit einem uniaxialen biomechanischen Test bestimmt. Ergebnis: Die aus dem Xtreme-CT und MDCT ermittelten trabekulären Strukturparameter zeigten untereinander Korrelationskoeffizienten zwischen r = 0,60 und r = 0,90 (p<0,001). Die Korrelationen zwischen trabekulären Strukturparametern und mechanischer Versagenslast betrugen r≤0.86 (Xtreme-CT, p<0,001) und r≤0.79 (MDCT, p<0,001). Die aus Xtreme-CT und MDCT bestimmten Korrelationskoeffizienten waren nicht signifikant unterschiedlich (Fisher-Z-Test, p>0,05). Schlussfolgerung: Die räumliche Auflösung von klinisch verfügbaren Ganzkörper MDCT-Geräten ist für die trabekuläre Strukturanalyse von Wirbelkörpern ausreichend und sagt die mechanische Versagenslast adäquat vorher.

Korrespondierender Autor: Baum T

Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: thbaum@gmx.de