Rofo 2013; 185 - VO204_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346279

Vergleich der SPECT mit der dynamischen, kontrastmittelverstärkten Perfusions-MRT und der MR-Fourier-Dekomposition zur Diagnose der chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH)

M Gutberlet 1, C Schönfeld 1, J Renne 1, J Hinrichs 1, G Berding 2, M Hoeper 3, T Welte 3, F Bengel 2, F Wacker 1, J Vogel-Claussen 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover

Ziele: Im Gegensatz zur Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) stellen die dynamische, kontrastmittelverstärkte (DCE) Magnetresonanztomografie (MRT) und die MR-Fourier-Dekomposition (FD) Methoden zur Diagnose der CTEPH ohne Strahlenbelastung dar. Ziel war die Beurteilung der Übereinstimmung der MR-Methoden mit der SPECT. Methode: 13 Patienten mit Verdacht auf CTEPH wurden sowohl einer SPECT als auch einer MRT unterzogen. Die Perfusionsszintigrafie und SPECT wurden nach Gabe von 99mTc markierten makroaggregiertem Albumin i.v. durchgeführt. Die DCE-MRT wurde nach Kontrastmittelinjektion mit einer 3D-Fast Low Angle Shot (FLASH)-Sequenz durchgeführt. Zur Beurteilung der Perfusion wurde der Zeitpunkt maximaler Signalintensität im Lungenparenchym verwendet. Die Perfusionskarten der FD wurden mit einer FLASH-Sequenz aus einer dynamischen Serie von 200 Bildern mit einer zeitlichen Auflösung von 300 ms berechnet. Die Perfusion wurde für die 3 verschiedenen Methoden auf Segmentbasis in segmentale, und subsegmentale Defekte oder als intakt eingestuft. Die statistische Auswertung wurde auf Lungenlappen- und segmentebene für a) nur segmentale und b) segmentale und subsegmentale Perfusionsdefekte mit SPECT als klinische Standardmethode durchgeführt. Ergebnis: In allen Patienten wurden mit den 3 Methoden CTEPH diagnostiziert. Auf Lappenebene erreichten DCE und FD für die Bewertung segmentaler und subsegmentaler Defekte eine Sensitivität von 84% und 83% allerdings mit einer Spezifität von 17% und 16%. Die niedrige Spezifität lässt sich durch die geringe Anzahl intakter Lungenlappen (13 von 76) im untersuchten Kollektiv erklären. Bei der Auswertung auf Segmentebene unter Berücksichtigung lediglich segmentaler Defekte wurde eine hohe Spezifität von 90% (DCE) und 89% (FD) jedoch bei einer Sensitivität von 63% und 44% erreicht. Schlussfolgerung: Mit der DCE und FD ist die Diagnose der CTEPH möglich. Die Ursachen für die mäßige Übereinstimmung mit der SPECT auf Lappen und Segmentebene muss weiter untersucht werden.

Korrespondierender Autor: Gutberlet M

Medizinische Hochschule Hannover, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Carl-Neuberg Str. 1, 30625 Hannover

E-Mail: Gutberlet.Marcel@mh-hannover.de