Rofo 2013; 185 - VO204_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346277

Chronisch thrombembolische pulmonale Hypertonie: Vergleich von Ventilations/Perfusions-SPECT mit Phasenkontrast-MRT

J Hinrichs 1, J Renne, Julius 1, C Schönfeld, Christian 1, M Gutberlet, Marcel 1, G Berding, Georg 2, M Hoeper, Marius 3, FM Bengel, Frank 2, T Welte, Tobias 3, F Wacker, Frank 1, J Vogel-Claussen, Jens 1
  • 1MHH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Hannover
  • 2MHH, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
  • 3MHH, Klinik für Pneumologie, Hannover

Ziele: Vergleich der Lungenperfusion gemessen mittels Ventilations/Perfusions-Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) und zeitlich hochaufgelöster Phasenkontrast-Magnetresonanztomografie (MRT) und dem mittleren pulmonalen Druck (mPAP) in einem Patientenkollektiv mit chronisch thrombembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH). Methode: Dreizehn Patienten mit CTEPH wurden mittels MRT (1,5 T) und mittels Tc-99 m-HSA-Mikrosphären SPECT untersucht, acht Patienten erhielten zusätzlich eine Rechtsherzkatheteruntersuchung (RHK). Phasenkontrast-MRT Messungen wurden in der Aorta (AO) im Truncus pulmonalis (TP), in der rechten und linken Arteria pulmonalis (rPA/lPA) mit einer zeitlichen Auflösung von 10 – 20 ms durchgeführt. Die Verhältnisse zwischen den Flussraten der rechten Lunge zur gesamten Lunge, sowie die mittlere Flussgeschwindigkeit und Distensibilität im TP, wurden berechnet. Die Zählereignisse beider Lungen und der Quotient zwischen rechter Lunge und den Gesamtzählereignissen wurden bestimmt. Im RHK wurde der mPAP bestimmt. Es wurde eine Regressionsanalyse und Bland-Altman-Analyse durchgeführt. Der RHK wurde mittels Spearmans-Rho Test mit den MRT-Flussdaten korreliert. Ergebnis: Das Verhältnis der Perfusion von der rPA zur gesamten Lungenstrombahn zeigte eine sehr gute Korrelation zur SPECT (r = 0,95, p<0,001). Eine Bland-Altman-Analyse zeigte eine mittlere Differenz von 1,14 (95%-Konfidenzintervall: 4,5, -2,2; p=0,475). Der mPAP korrelierte positiv mit der mittleren Geschwindigkeit und der Distensibilität im TP (r=0,88; p<0,01). Schlussfolgerung: Phasenkontrast-MRT und SPECT zeigen eine sehr gute Korrelation für die Bestimmung der prozentualen Lungenperfusion. Die Biomarker der MRT-Flussmessung korrelieren gut mit dem Lungendruck bestimmt mittels RHK. Somit hat die Phasenkontrast-MRT das Potential für ein Verlaufs- und Therapie-Monitoring bei Patienten mit CTEPH.

Korrespondierender Autor: Hinrichs J

MHH, Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

E-Mail: hinrichs.jan@mh-hannover.de