Rofo 2013; 185 - VO203_7
DOI: 10.1055/s-0033-1346274

Ösophagusbreischluck mit einem modernen Flachdetektor System und Dosis sparender Technik – Dosisreduktion bei guter Bildqualität

A Pomschar 1, H Gent 2, B Ertl-Wagner 1, M Peller 1, A Baur-Melnyk 1, MF Reiser 1, M Notohamiprodjo 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Siemens AG, Interventional Radiology

Ziele: Zur dynamisch-fluoroskopischen Untersuchung des Schluckakts sind eine sehr hohe zeitliche Auflösung und ein exzellenter Kontrast notwendig. Wir haben die Möglichkeiten eines modernen Flachdetektorsystems und Dosis-sparender Techniken zur dynamischen fluoroskopischen Untersuchung des Schluckakts evaluiert. Methode: Es wurden 41 Fluoroskopie-Untersuchungen an einem Multifunktionssystem mit Flachdetektor (Axiom Artis Zee MP, Siemens) und oraler Kontrastmittelgabe (Imeron 300) durchgeführt. Zur Dosisreduktion kamen spezielle Niedrigdosis-Protokolle, Rauschkompensation, automatische Kupferfilterung, gepulste Durchleuchtung und strahlungsfreies Einblenden zur Anwendung. Die Kupfer-Vorfilterung betrug für DR 0,3 mm und für DL 0,9 mm. Die Spannung der Röhre betrug bei DR 72 kV und bei DL 86 kV. Die Dosiswerte (Dosisflächenprodukt) am IRP (International Reference Point.) pro digitalem Röntgenbild (DR) bzw. pro Durchleuchtungsimpuls (DL), sowie pro Sekunde bei DL 30 B/s (Bilder/Sekunde) wurden erfasst. Durchleuchtungsbilder wurden von 2 Radiologen hinsichtlich ihres Gesamteindruckes, ihres Rauschverhaltens, der Abgrenzbarkeit der Trachea, sowie der Abgrenzbarkeit des Kontrastmittels anhand einer 5-Punkte-Likert-Skala (5 = exzellent; 1 = nicht diagnostisch) im Konsensus bewertet. Die DR-Aufnahmen wurden als Referenz verwendet. Ergebnis: Das Dosisflächenprodukt pro DL-Impuls betrug 0,04 ± 0,03µGym2, pro DR-Bild 2,9 ± 3,4µGym2, sowie bei DL 30 B/s 1,3 ± 0,9µGym2. Der Bildgesamteindruck der DL-Aufnahmen wurde mit 4,1 ± 0,6, das Rauschen mit 3,7 ± 0,5, der Kontrast der Trachea mit 4,4 ± 0,7 und der Kontrast des KM mit 5,0 ± 0,6 bewertet. Keines der Bilder wurde als nicht diagnostisch verwertbar gewertet. Schlussfolgerung: Spezielle Niedrigdosisprotokolle erlauben die Verwendung von Durchleuchtungsimpulsen statt digitalen Röntgenbildern zur dynamischen, zeitlich hochaufgelösten Untersuchung des Schluckakts. Bei vergleichbarer diagnostischer Aussagekraft ergibt sich eine Dosisreduktion um den Faktor 70.

Korrespondierender Autor: Pomschar A

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München

E-Mail: Andreas.Pomschar@med.uni-muenchen.de