Rofo 2013; 185 - VO201_8
DOI: 10.1055/s-0033-1346259

Einfluss des positiven Remodelings auf Plaquezusammensetzung und Plaquevulnerabilität: Eine in vivo MRT-Studie der Karotiden

T Saam 1, M Buchholz 1, M Notohamiprodjo 1, A Rominger 2, C Yuan 3, MF Reiser 1, K Nikolaou 1, M Dichgans 4, A Bayer-Karpinska 4, A Helck 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Nuklearmedizin, München
  • 3University of Washington, Radiology, Seattle, USA
  • 4Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, München

Ziele: Das positive Remodeling der Gefäßwand ist in den Koronarien mit einem erhöhtem Risiko für embolische Ereignisse assoziiert. Ziel dieser Studie ist es mithilfe der MRT-basierten Plaque-Bildgebung zu klären, ob das positive Remodeling der Karotiden mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle assoziiert ist. Methode: 54 Patienten mit Atherosklerose der Karotiden (Plaquedicke >= 2 mm im Ultraschall) und einseitigem Schlaganfall im Versorgungsgebiet der Arteria Carotis interna (ACI) wurden mit einem dezidiertem Black-Blood-Protokoll (T1 ± KM, PD, T2, TOF) an einem 3T MRT unter Verwendung einer Oberflächenspule und paralleler Bildgebung untersucht. Im Konsensus (2 Radiologen) wurden Gefäßlumen, äußere Gefäßwand, Einblutungen, Verkalkungen und Fettkerne mit einer speziellen Software (CASCADE) vermessen. Dies erfolgte getrennt für jede Seite (symptomatisch vs. asymptomatisch), sowie den Gefäßabschnitt [Arteria Carotis communis (ACC) vs. ACI]. Für den Remodelingindex (RI) wurde die Gesamtfläche des Gefäßes im Plaquebereich durch ein Referenzlumen dividiert, welches dem gesunden Gefäßabschnitt (proximale ACC bzw. distale ACI) in der TOF-Angiografie entsprach. Ergebnis: Die ACC wies auf der symptomatischen Seite signifikant erhöhte Werte bezüglich der Größe der Fettkerne und Einblutungsareale auf (P<0.01). Die ACI wies auf der symptomatischen Seite signifikant erhöhte Werte bezüglich der maximalen Wanddicke, Größe der Fettkerne und Einblutungsareale auf (P<0.01). Der RI wies weder in der ACC noch in der ACI signifikante Unterschiede zwischen symptomatischer und asymptomatischer Seite auf (1.61 vs. 1.61; P=0.8 und 2.57 vs. 2.34; P=0.23). Weitere signifikante Unterschiede bezüglich symptomatischer und asymptomatischer Seite fanden sich nicht. Schlussfolgerung: Es wurde keine Korrelation zwischen positivem Remodeling und dem Auftreten von Schlaganfällen beobachtet, weshalb das positive Remodeling in den Karotiden keine wesentliche Rolle bei der Entwicklung komplizierter Plaques zu haben scheint.

Korrespondierender Autor: Saam T

Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München, Klinische Radiologie, Pettenkoferstr. 8a, 80336 München

E-Mail: Tobias.Saam@med.lmu.de