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DOI: 10.1055/s-0033-1346247
Können die neuen Dosisreferenzwerte für die Miktionszysturethrografie (MCU) in der Pädiatrie eingehalten werden?
Ziele: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat im Juni 2012 die Dosisreferenzwerte für die diagnostische Radiologie aktualisiert. Insbesondere wurden die Referenzwerte für die Miktionszysturethrografie (MCU) in Abhängigkeit von der Altersgruppe um etwa einen Faktor 4 reduziert. Es stellt sich daher die Frage, ob die neuen Dosisreferenzwerte für die MCU unter klinischen Bedingungen eingehalten werden können. Methode: In der Abteilung Pädiatrische Radiologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital werden die im klinischen Routinebetrieb anfallenden Röntgenexpositionsdaten seit über 30 Jahren in elektronischen Datenbanksystemen archiviert. In der vorliegenden Studie wurde der Dosisbedarf von insgesamt 615 MCU-Untersuchungen analysiert, wie sie zwischen Anfang 2008 und Ende 2011 in der Abteilung bei Kindern aller Altersgruppen durchgeführt wurden. Ergebnis: Die 75%-Perzentile der Dosisflächenprodukte betrug in Abhängigkeit von der Altersgruppe zwischen etwa 50% und 70% der aktualisierten Referenzwerte des Bundesamtes. In Einzelfällen erfolgte eine Überschreitung der Referenzwerte um bis zu einen Faktor 6, welche in der Regel auf erschwerte Untersuchungsbedingungen bzw. auf den Erfahrungsstand in Facharztausbildung stehender Ärzte zurückzuführen war. Schlussfolgerung: Unter normalen klinischen Bedingungen können durch den ausgebildeten Kinderradiologen bei Beachtung der Leitlinien der Bundesärztekammer die aktualisierten Referenzwerte des BfS für die MCU eingehalten werden.
Korrespondierender Autor: Seidenbusch MC
Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der Universität München, Abteilung Pädiatrische Radiologie, Lindwurmstr. 4, 80337 München
E-Mail: michael.seidenbusch@med.uni-muenchen.de
MCU - Miktionszysturethrografie - Kinderradiologie - Dosisreferenzwerte - Strahlenexposition