Rofo 2013; 185 - VO105_I_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346228

Funktionelle Analyse pulmonaler Inflammation nach endobronchialer Allergenprovokation mittels T1-mapping MRT

J Renne 1, JM Hohlfeld 2, J Hinrichs 1, C Schönfeld 1, M Gutberlet 1, C Winkler 3, C Faulenbach 2, P Jakob 4, N Krug 2, F Wacker 1, J Vogel-Claussen 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM), Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover
  • 4Universität Würzburg, Institut für experimentelle Physik (Biophysik), Würzburg

Ziele: Entwicklung und Evaluation von Magnetresonanztomografie (MRT) Parametern zur Quantifizierung pulmonaler Inflammation nach endobronchialer Allergenprovokation mittels T1-mapping. Methode: 9 Probanden mit allergischem Asthma bronchiale sowie 4 gesunde Kontrollpersonen wurden bronchoskopisch in den Segmenten 4/5 rechts und links mit Allergenen provoziert. Es wurden je drei MRT-Untersuchungen (1,5T) vor (0h), 6h und 24h nach Provokation mit einer Inversion Recovery SnapShot fast low-angle shot (FLASH) Sequenz unter Raumluft und 100% Sauerstoff durchgeführt und daraus T1-Karten berechnet. Als Schwellenwert zur Identifizierung entzündlicher Areale wurde der Mittelwert der gesamten Lunge + 2 SD zum Zeitpunkt 0h definiert.

In Arealen über diesem Schwellenwert bzw. korrespondierenden Arealen bei den Kontrollpersonen wurde die Oxygen Transfer Function (OTF) berechnet. Das Volumen über dem Schwellenwert pro Lunge wurde bestimmt. Als Referenzwert für den Entzündungsgrad diente die lokale Konzentration eosinophiler Zellen 24h nach Allergenprovokation. Ergebnis: In den provozierten Bereichen konnte bei den Asthmatikern ein signifikanter Unterschied in der OTF zwischen den drei Zeitpunkten (p = 0,04) mit einem deutlichen Abfall 6h nach der Provokation (Median 6,4 × 10-2) im Vergleich zum Ausgangswert (9,8 × 10-2) (p = 0,02), sowie einem nicht vollständigen Wiederanstieg nach 24h (8,0 × 10-2)nachgewiesen werden. Bei den Kontrollpersonen zeigte sich hier kein Unterschied (p = 0,27). Ebenso waren die ermittelten Volumina der entzündlich veränderten Bereiche signifikant verschieden bei den Allergikern (p = 0,0001), nicht aber bei den Kontrollen (p = 0,14). Im gesamten Kollektiv korrelierte der prozentuale Anteil eosinophiler Zellen in der Lavage sowohl mit der OTF an 6h (r =-0,66, p = 0,0002) als auch dem Volumen über dem Grenzwert an 24h (r = 0,68; p = 0,0001). Schlussfolgerung: T1-mapping MRT stellt eine vielversprechende Methode zur nichtinvasiven Quantifizierung entzündlicher Veränderungen nach endobronchialer Provokation dar.

Korrespondierender Autor: Renne J

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

E-Mail: renne.julius@mh-hannover.de