Ziele: Zur Evaluation der Reduktion der durch orthopädische Tumor-Prothesen verursachten
Metallartefakte in der MR Bildgebung durch Anwendung neuer WARP-Sequenzen (VAT und
SEMAC). Methode: WARP turbo-spin-echo Sequenzen und standard Metall Sequenzen wurden anhand eines
experimentellen Models mit Tumor-Prothesen im 1.5T MRT evaluiert. Drei verschiedene
MR Techniken wurden angewendet: (i) Standard, (ii) VAT und (iii) kombinierte VAT und
SEMAC Technik (VAT&SEMAC). In jeder Technik wurden koronare short-tau-inversion-recovery
(STIR), koronare T1- und axiale T1- und T2-gewichtete Sequenzen untersucht. Artefaktdurchmesser
wurden quantitativ an n = 8 verschiedenen standardisierten Stellen an n = 4 verschiedenen
Tumor-Prothesen gemessen und mit realen Durchmessern verglichen. Für die statistische
Analyse wurden der Wilcoxon und der gepaarte T-Test verwendet. Ergebnis: Durch Anwendung der WARP-Techniken wurde eine Reduktion der Metallartefakte erreicht.
In den koronaren STIR-Sequenzen waren die Durchmesser in der VAT&SEMAC Gruppe (70.1
± 92.9 mm) kleiner, verglichen mit der standard Technik (73.0 ± 92.6 mm; Wilcoxon-test,
P<0.001). Die VAT Gruppe zeigte intermediäre Durchmesser (72.0 ± 93.1mm; P=0.002).
Verglichen mit standard koronaren T1 Sequenzen (70.1 ± 91.8mm), resultierte die Anwendung
von VAT (68.3 ± 91.1mm; P=0.005) und VAT&SEMAC (68.2 ± 91.0mm; P=0.002) in einer vergleichbaren
Artefaktreduktion. Entsprechend reduzierte VAT in den axialen Sequenzen ebenfalls
Metallartefakte (T2, P=0.008; T1, P=0.006). Dennoch waren die verglichenen realen
Durchmesser (27.2 ± 18.2mm) signifikant kleiner als die Artefaktdurchmesser in allen
Techniken (Standard STIR, 32.5 ± 21.4mm; VAT, 30.7 ± 21.3mm; VAT&SEMAC, 29.5 ± 20.3mm;
alle P<0.05). Schlussfolgerung: In dem experimentellen Model wurde durch Applikation von WARP-Techniken (VAT und
SEMAC) eine signifikante Artefaktreduktion erzielt in allen Sequenzen. Folglich ist
anzunehmen, dass diese neuen Techniken insbesondere im postoperativen Follow-up von
Patienten mit Tumor-Prothesen anwendbar sind.
Korrespondierender Autor: Jungmann PM
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie,
Ismaninger Str. 22, 81675 München
E-Mail: pia.jungmann@tum.de
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