Rofo 2013; 185 - VO104_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346225

View-Angle Tilting (VAT) und Slice-encoding Metal Artifact Correction (SEMAC) zur MR Bildgebung orthopädischer Tumor-Prothesen

PM Jungmann 1, C Ganter 1, F Pohlig 2, C Schäffeler 1, JS Bauer 1, M Nittka 3, EJ Rummeny 1, K Wörtler 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, München
  • 2Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München
  • 3Siemens AG, Healthcare Sector, Imaging & Therapy Division, Erlangen

Ziele: Zur Evaluation der Reduktion der durch orthopädische Tumor-Prothesen verursachten Metallartefakte in der MR Bildgebung durch Anwendung neuer WARP-Sequenzen (VAT und SEMAC). Methode: WARP turbo-spin-echo Sequenzen und standard Metall Sequenzen wurden anhand eines experimentellen Models mit Tumor-Prothesen im 1.5T MRT evaluiert. Drei verschiedene MR Techniken wurden angewendet: (i) Standard, (ii) VAT und (iii) kombinierte VAT und SEMAC Technik (VAT&SEMAC). In jeder Technik wurden koronare short-tau-inversion-recovery (STIR), koronare T1- und axiale T1- und T2-gewichtete Sequenzen untersucht. Artefaktdurchmesser wurden quantitativ an n = 8 verschiedenen standardisierten Stellen an n = 4 verschiedenen Tumor-Prothesen gemessen und mit realen Durchmessern verglichen. Für die statistische Analyse wurden der Wilcoxon und der gepaarte T-Test verwendet. Ergebnis: Durch Anwendung der WARP-Techniken wurde eine Reduktion der Metallartefakte erreicht. In den koronaren STIR-Sequenzen waren die Durchmesser in der VAT&SEMAC Gruppe (70.1 ± 92.9 mm) kleiner, verglichen mit der standard Technik (73.0 ± 92.6 mm; Wilcoxon-test, P<0.001). Die VAT Gruppe zeigte intermediäre Durchmesser (72.0 ± 93.1mm; P=0.002). Verglichen mit standard koronaren T1 Sequenzen (70.1 ± 91.8mm), resultierte die Anwendung von VAT (68.3 ± 91.1mm; P=0.005) und VAT&SEMAC (68.2 ± 91.0mm; P=0.002) in einer vergleichbaren Artefaktreduktion. Entsprechend reduzierte VAT in den axialen Sequenzen ebenfalls Metallartefakte (T2, P=0.008; T1, P=0.006). Dennoch waren die verglichenen realen Durchmesser (27.2 ± 18.2mm) signifikant kleiner als die Artefaktdurchmesser in allen Techniken (Standard STIR, 32.5 ± 21.4mm; VAT, 30.7 ± 21.3mm; VAT&SEMAC, 29.5 ± 20.3mm; alle P<0.05). Schlussfolgerung: In dem experimentellen Model wurde durch Applikation von WARP-Techniken (VAT und SEMAC) eine signifikante Artefaktreduktion erzielt in allen Sequenzen. Folglich ist anzunehmen, dass diese neuen Techniken insbesondere im postoperativen Follow-up von Patienten mit Tumor-Prothesen anwendbar sind.

Korrespondierender Autor: Jungmann PM

Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: pia.jungmann@tum.de