Rofo 2013; 185 - VO104_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346223

MR Bildgebung des Gelenkknorpels am OSG: Bessere Beurteilbarkeit durch axiale Traktion?

PM Jungmann 1, JS Bauer 1, C Schäffeler 1, M Sauerschnig 2, A Mann 2, T Baum 1, EJ Rummeny 1, K Wörtler 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, München
  • 2Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München

Ziele: Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss von axialer Traktion auf die MR Bildgebung des Knorpels im Bereich des oberen Sprunggelenkes (OSG) zu bestimmen hinsichtlich Bewegungsartefakten, Bildqualität und Beurteilbarkeit der Knorpeloberfläche. Methode: Acht Freiwillige wurden mittels einer optimierten koronaren und sagittalen T1 gewichteten Turbo Spin Echo (TSE) Sequenz mit DRIVE Puls (in-plane spatial resolution 0.21 mm), einer sagittalen fettgesättigten intermediär gewichteten (IMfs) TSE Sequenz und einer 3D Gradientenecho Sequenz am 3.0T MRT, sowohl mit als auch ohne axiale Traktion mit 6 kg untersucht. Die Gelenkspaltweite wurde an vier verschiedenen Lokalisationen im Bereich des OSG gemessen. Bewegungsartefakte, allgemeine Bildqualität, Abgrenzbarkeit und Beurteilbarkeit der Knorpeloberfläche und Knorpelmatrix sowie die Diagnosesicherheit bezüglich einer Knorpelpathologie wurden von zwei Radiologen unabhängig voneinander evaluiert. Für die statistische Analyse wurde der Wilcoxon Test verwendet. Ergebnis: Mit axialer Traktion wurde die Gelenkspaltweite signifikant erweitert (1.7 ± 0.5 mm vs. 0.3 ± 0.2 mm). Folglich wurde bei distrahiertem Gelenk die Beurteilbarkeit der Knorpeloberfläche in 7/8 Fällen höher eingestuft (p<0.05). Keine Unterschiede waren zu sehen hinsichtlich Bewegungsartefakten, allgemeiner Bildqualität und Artefakten der Knorpelmatrix (p>0.1). In der T1 gewichteten TSE Sequenz mit DRIVE Puls wurden die Knorpeloberfläche sowie die Knorpelmatrix besser dargestellt verglichen mit den anderen Sequenzen (Mittelwert ± Standardabweichung der Oberflächenbeurteilbarkeit aller bewerteten Regionen auf einer Vier-Punkte Skala; sagittale T1 Sequenz vs. IMfs, 1.3 ± 0.6 vs. 3.0 ± 1.0, p<0.05). Schlussfolgerung: Axiale Traktion mittels 6 kg Gewicht vergrößert die Gelenkspaltweite des OSG und verbessert somit die Darstellung des Gelenkknorpels und seiner Oberfläche. Die höchste Auflösung und Darstellung der Knorpeloberfläche und Knorpelmatrix wurden mittels einer T1 gewichteten TSE Sequenz mit DRIVE Puls erzielt.

Korrespondierender Autor: Jungmann PM

Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: pia.jungmann@tum.de