Rofo 2013; 185 - VO102_8
DOI: 10.1055/s-0033-1346214

Evaluation der postoperativen Hämodynamik bei Patienten mit Z.n. Transposition der großen Gefäße (D-TGA) mit 4D MRT

J Geiger 1, M Markl 2, D Hirtler 3, J Bürk 1, R Arnold 4, B Jung 1, B Stiller 3, M Langer 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg
  • 2Northwestern University, Radiology and Biomedical Engineering, Chicago
  • 3Universitätsklinik Freiburg, Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler, Freiburg
  • 4Universitätsklinik Heidelberg, Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler, Heidelberg

Ziele: Charakterisierung der pulmonalen und aortalen Flussveränderungen und ihrer Korrelation mit der postoperativen Anatomie bei Patienten mit Z.n. arterieller Switch Operation bei Transposition der großen Arterien (D-TGA) mittels fluss-sensitiver 4D MRT. Methode: Die fluss-sensitive 4D MRT (venc = 200 m/s, räumliche/zeitliche Auflösung –2,5 mm3/38 ms) wurde bei 17 D-TGA Patienten und 12 Probanden (Alter = 12 ± 5.4 vs. 23 ± 1.6 Jahre) durchgeführt. Die Patienten wurden in zwei Gruppen je nach postoperativer Position des Truncus pulmonalis (TP) im Verhältnis zur Aorta ascendens (AAo) eingeteilt: anteriore (n = 10) und rechts-anteriore (n = 7) Position. Der Blutfluss wurde mit zeitaufgelösten sog. 3D particle traces visualisiert. Abnorme Flussmuster (Helices und Vortices) wurden im Konsensusreading je nach Ausprägung in drei Kategorien (0 – 2) eingeteilt. Für die quantitative Auswertung wurde die Flussgeschwindigkeit auf Höhe der Aorten- und Pulmonalklappe und in der rechten (RPA) und linken Pulmonalarterie (LPA) sowie das Flussverhältnis RPA:LPA bestimmt. Ergebnis: Patienten mit anteriorer TP Position hatten häufiger Vortices (6/10, Grad 1,6) verglichen mit rechts-anteriorer TP Position (1/7). Vermehrte helicale Flussmuster wurden in der LPA in beiden Patientengruppen gesehen (9/17, Grad 1,3), weniger häufig in der RPA (4) und im TP (3). Die systolische Maximalgeschwindigkeit war im TP der Patienten signifikant höher als bei Probanden (1.74 m/s ± 0.63 m/s vs. 0.95 m/s ± 0.12 m/s), auch in der RPA (2.04 m/s ± 0.43 m/s vs. 0.98 m/s ± 0.14 m/s) und LPA (1.78 m/s ± 0.54 m/s vs. 0.89 m/s ± 0.13 m/s). Das Flussverhältnis RPA:LPA war bei Patienten heterogener als bei Probanden (RPA:LPA = 1.56 ± 0.78 vs. 1.09 ± 0.15). 11 Patienten hatten vermehrte Helices in der AAo (Grad 1,6). Schlussfolgerung: Die Evaluation des postoperativen Blutflusses mit 4D MRT bei TGA-Patienten zeigt die veränderte Hämodynamik mit vermehrtem Auftreten von Helices in der AAo und LPA und häufigen Vortices in der hämodynamisch ungünstigeren anterioren TP Position.

Korrespondierender Autor: Geiger J

Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

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