Rofo 2013; 185 - WS408_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346188

Komplexe Rekanalisationstechniken am Unterschenkel und Fuß

P Huppert 1
  • 1Klinikum Darmstadt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Darmstadt

Bei der Rekanalisation cruraler und pedaler Gefäßverschlüsse gilt das Prinzip der schrittweisen technischen Eskalation. Im ersten Schritt kommen Standard-Techniken der intraluminalen Rekanalisation zum Einsatz. Über antegrad eingebrachte lange Führungsschleusen werden steuerbare Führungsdrähte mit Support durch Ballonkatheter mit niedrigem Profil und geeigneten Ballondimensionen zur Rekanalisation verwendet. In proximalen Segmenten sind 0,018“-Systeme geeignet, in distalen cruralen und pedalen Segmenten werden 0,014“-Systeme zunehmend bevorzugt. Ist dies erfolglos, empfiehlt sich die Verwendung dezidierter 0,014“-Rekanalisationssdrähte („CTO-Drähte“) und Supportkatheter. Variables Spitzengewicht und Drehstabilität der CTO-Drähte sowie Beschichtung, Spitzenkonfiguration und Spiraldesign der Supportkatheter verbessern deren intraluminale Rekanalisationseigenschaften. Bleibt auch dies erfolglos, besteht in vielen Fällen die Option, die Rekanalisation auf retrogradem Wege zu erzielen. Hierzu können kommunizierende Arterien wie Arcus plantaris und Perforatoren passiert werden oder wenn dies nicht möglich ist perkutane Zugänge über pedale und crurale Arterien genutzt werden. Hierfür sind spezielle Punktionstechniken und Materialien erforderlich.

Die intendierte subintimale Rekanalisation cruraler Arterien hat prinzipielle Nachteile bei Kollateralen und distantem Anschluss sowie technische Limitationen bei langen Okklusionen und pedalem Anschluss.

Lernziele:

Methodisch-technische Eskalation der cruralen Rekanalisation

Korrespondierender Autor: Huppert P

Klinikum Darmstadt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Grafenstrasse 9, D-64283, Darmstadt

E-Mail: huppert@klinikum-darmstadt.de