Rofo 2013; 185 - WS202_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346152

Kniegelenk, MR-Anatomie, Normvarianten und Pitfalls

C Glaser 1, A Heuck 2
  • 1Radiologisches Zentrum Pasing-Obermenzing, München
  • 2Radiologisches Zentrum München Pasing, München

Vertrautheit mit der Anatomie und Topografie ist Voraussetzung für jede bildgebende Diagnostik und Grundlage der Diagnostik von pathologischen Veränderungen. Normvarianten und Normalbefunde, die pathologische Veränderungen vortäuschen können, müssen identifiziert werden. Insbesondere Regionen, in denen häufige und typische Verletzungen auftreten, sind ‚target areas‘, die bei der Befundung gezielt und regelhaft geprüft werden und insofern in ihrer detaillierten Anatomie bekannt sein sollten.

Dazu gehören die genaue Topografie von Band- und Sehneninsertionsstellen, z.B. in der posterolateralen Ecke, die Größenverhältnisse einzelner Strukturen zueinander, z.B. der Meniskusvorder- und –hinterhörner, die Konfiguration der Gelenkoberflächen oder Plicae und synovial ausgekleidete Falten, z.B. im Hoffa'schen Fettkörper. Dazu gehört auch eine Einschätzung der Häufigkeit mit der Verletzungen oder pathologische Veränderungen der verschiedenen Strukturen zu erwarten sind.

Solche Fakten isoliert und aus dem Zusammenhang losgelöst betrachtet können trocken und mühsam, fast lästig sein. Nimmt man sie jedoch als Gegenpol zur Pathologie und im Hinblick auf ihre biomechanische Relevanz und auf ihren klinischen Kontext bewußt wahr, gewinnen Anatomie, Normvarianten und Pitfalls an Leben und erschließen dem Radiologen ein verändertes Herangehen an die Befundung im klinischen Alltag.

Lernziele:

  • Kenntnis der MR-Anatomie, häufiger Varianten und Pitfalls am Kniegelenk.

  • Einbindung wichtiger anatomischer Landmarken in ihren biomechanischen und klinischen Kontext und in eine rationelle Befundung und Differentialdiagnostik.

Korrespondierender Autor: Glaser C

Radiologisches Zentrum Pasing-Obermenzing, Pippinger Straße 25, 81245 München

E-Mail: glaser@rzm.de