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DOI: 10.1055/s-0033-1346130
Implementierung der Datenkompression im Workflow
Die Kompression digitaler radiologischer Bildinformationen war und ist Inhalt vieler wissenschaftlicher Studien. Eine „lossy“ Bildkompression ohne Einschränkung der diagnostischen Bildqualität gilt inzwischen als akzeptiert und beruht auf von mehreren Ländern weltweit publizierten Studien und Empfehlungen. Mit der am 1. Dezember 2011 verabschiedeten Empfehlung der Strahlenschutzkommission zur „Datenkompression bei Röntgenbildern“ besteht jetzt Rechtssicherheit, dass bei Beachtung der Kompressionsfaktoren, die als Ergebnis der Deutschen Konsensuskonferenz von DRG, AGIT und APT 2009 publiziert wurden, die medizinischen und strahlenschutzfachlichen Anforderungen der RöV, insbesondere die des § 28 Abs. 5 Satz 2 RöV, erfüllt sind.
Bei der Implementierung in den klinischen Workflow gibt es eine Reihe organisatorischer und technischer Rahmenbedingungen zu beachten, die zum Teil kontrovers diskutiert werden:
Welche Art der Kompression sollte man verwenden (JPEG oder JPEG-2000)?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Kompressionsfaktor bei JPEG-2000 und dem Quality-Faktor bei JPEG?
Soll auf den bilderzeugenden Modalitäten komprimiert werden oder im PACS?
Falls im PACS komprimiert wird, sollte die Kompression vor oder nach der Befundung stattfinden, oder erst nach einem längeren Zeitintervall z.B. bei der Langzeitarchivierung? Wie soll mit dem großen Datenvolumen von Schnittbildverfahren, wie z.B. MDCT oder CBCT/DVT umgegangen werden?
Welche Bilddaten sind von einer Kompression auszunehmen?
Vor der Anwendung einer lossy Bildkompression sollte daher die Implementierung in den Arbeitsablauf vorher geplant sein.
Lernziele:
Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen bei „lossy“ Bildkompression. Implementierung in den klinischen Workflow.
Korrespondierender Autor: Loose R
Klinikum Nürnberg-Nord, Institut f. Diagnost. u. Intervent. Radiologie, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg
E-Mail: loose@klinikum-nuernberg.de