Rofo 2013; 185 - RK410_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346008

Der posttraumatische Infekt – Welche Bildgebung ist effektiv? Kasuistiken

G Rademacher 1, S Mutze 1
  • 1Unfallkrankenhaus Berlin, Institut für Radiologie, Berlin

Der Vortrag möchte anhand von typischen klinischen Beispielen die Bildgebung bei posttraumatischen Infekten im Verlauf darstellen. Hierbei wird insbesondere auf die posttraumatische, exogene Osteomyelitis und Osteitis eingegangen. Wir unterscheiden die Knochenentzündung als Folge einer offenen Fraktur mit penetrierender Wunde und die sekundäre Entzündung des Knochens nach einem isolierten Weichteiltrauma oder bei Ulzerationen (Diabetes, pAVK).

Lernziele:

  • Die einzelnen bildgebenden Verfahren werden mit ihren Stärken und Schwächen präsentiert und entsprechend der lokalen und individuellen Bedingungen indiziert.

  • Im Röntgenbild sind Osteolysen und Periostreaktionen wegweisend, aber unspezifisch und erst frühestens 10 Tage nach Symptombeginn erkennbar. Wir finden Zeichen der verzögerten Bruchheilung und Aufhellungslinien entlang von Implantaten. Im chronischen Verlauf liegt ein buntes Bild vor mit vorwiegend reparativen Vorgängen. Nur über den Vergleich mit Voraufnahmen ist eine Aussage möglich.

  • Als sensitivste Methoden werden die Skelettszintigrafie (Leukozytenszintigrafie, Mehrphasenszintigramm) und die MRT eingeschätzt. Die MRT ist in der Lage die Ausdehnung der Kochen – und Weichteilaffektion zu beschreiben und insbesondere Abszesse, Fisteln und Sequester zu detektieren. Die CT dient zu Lokalisation von Sequestern und zur Beurteilung des Grades der Konsolidierung bei verzögerter Frakturheilung und Zeichen einer Lockerung von Osteosynthesematerial. Ist die MRT, z.B. wegen Osteosynthesematerial nicht in der Lage die Fistel vollständig abzubilden, kann die klassische Fistelfüllung unter Durchleuchtung mit Zielaufnahmen die Verbindung zum Knochen aufdecken.

Korrespondierender Autor: Rademacher G

Unfallkrankenhaus Berlin, Institut für Radiologie, Warenerstraße 7, 12836 Berlin

E-Mail: grit.rademacher@ukb.de