(Stent-)Grafts sind mittlerweile ein fester Bestandteil in radiologisch-interventionellen
Abteilungen. Wurden sie früher vorzugsweise in Notfallsituationen, wie z.B. Gefäßrupturen,
eingesetzt, so hat sich heute das Indikationspektrum auch auf geplante, elektive Eingriffe
erweitert.
(Stent-)Grafts sind als ballon-montierte oder selbstexpandierbare Systeme verfügbar.
Eine Sonderstellung nehmen selbst montierbare ballon-expandierbare (Stent-)Grafts
ein, deren Durchmesser durch die Wahl des Ballonkatheters in gewissem Umfang variabel
sind. Im Vortrag werden die Charakteristika verschiedener Produkte dargestellt.
Anhand von ausgewählten klinischen Fällen werden zunächst exemplarisch Einsätze bei
Notfallsituationen oder „bail outs“ gezeigt. Beispiele hierfür sind z.B. traumatisch
oder iatrogen bedingte Gefäßläsionen in der Becken-Bein-Region und Aorta aber auch
der Einsatz bei mykotischen oder falschen Aneurysmen.
Der elektive Einsatz von (Stent-)Grafts findet Anwendung bei der Behandlung von Aneurysmen
der Aorta bzw. der Beckenarterien. Beispiele hierfür sind Einsätze im Rahmen von fenestrierten
oder gebranchten Aortenstentgrafts oder im Rahmen der Chimney-Technik. Durch die Verfügbarkeit
von Endografts mit Längen >20 cm ergeben sich zusätzliche Idikationen bei komplexen
Konstellationen im Rahmen einer pAVK oder bei der Behandlung von Poplitealaneurysmen.
Neben der Präsentation klinischer Fälle erfolgt eine Diskussion der aktuellen Literatur.
Lernziele:
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Charakteristika unterschiedlicher Typen von (Stent-)Grafts
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Typische klinische Einsätze in Notfall- oder „Bail Out“-Situationen
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Indikationen für den Elektiveinsatz von (Stent-)Grafts
Korrespondierender Autor: Diehl S
Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin,
Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim
E-Mail: steffen.diehl@umm.de