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Patienten mit COPD werden in vier Schweregrade eingeteilt (GOLD-Stadien). Trotzdem zeigen auch Patienten der gleichen Kategorie einen unterschiedlichen klinischen Verlauf, der differenzierte Therapien erfordert. Die CT spielt eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung (Phänotypisierung) der COPD, da sie zwischen Emphysem- und Atemwegs-Typ unterscheidet.
Atemwegs-Typ: Im Bereich der kleinen Atemwege sind Entzündungsprozesse die wesentliche Ursache für die Obstruktion. Die CT zeigt typischerweise zentrilobuläre Noduli, Mosaik-Muster und Air trapping. Häufig bestehen gleichzeitig auch Entzündungen der großen Atemwege mit Wandverdickung und Bronchusdilatation, die mit den Symptomen der chronischen Bronchitis einhergehen. Der Atemwegs-Typ kommt insbesondere bei niedrigeren GOLD-Stadien vor.
Emphysem-Typ: Die histologische Definition des Lungenemphysems beinhaltet verschiedene Subtypen: zentrilobulär, panlobulär und paraseptal, die in der CT analog nachvollziehbar sind. Die Unterscheidung zwischen fortgeschrittenem zentrilobulären und panlobulärem Emphysem ist ebenso schwierig wie die subjektive Beurteilung des Ausmaßes. Daher greift man zunehmend auf eine software-basierte densitometrische und somit objektiv quantitative Bestimmung des Emphysems zurück.
Die MRT wird in klinischen Studien als mögliche Alternative zur CT untersucht. Mittels MRT ist eine funktionelle Phänotypisierung, insbesondere auf der Basis der Perfusion möglich. Trotzdem findet sich keine komplette Übereinstimmung zwischen emphysematösen Bezirken in der CT und fehlender Perfusion in der MRT.
Die CT erlaubt eine zuverlässige Phänotypisierung der COPD, insbesondere in Kombination mit einer densitometrischen Quantifizierung. Die MRT liefert zusätzlich funktionelle Aspekte, deren klinische Relevanz zurzeit in Studien untersucht wird.
Lernziele:
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Definition der COPD
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CT-basierte Charakterisierung (Phänotypisierung)
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Staging: qualitativ und quantitativ
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Alternative Rolle der MRT?
Korrespondierender Autor: Kauczor HU
Universitätsklinik Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg
E-Mail: hans-ulrich.kauczor@med.uni-heidelberg.de