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DOI: 10.1055/s-0033-1345945
Differentialdiagnostik parasellärer Raumforderungen
Die paraselläre Region ist kein definierter anatomischer Raum. Sie besteht aber im Wesentlichen aus dem Sinus cavernosus mit seinen Begrenzungen, seinem Inhalt und den Nachbarschaftsstrukturen. Dies sind Gefäße, Dura, Knochen (Keilbein), Hirnnerven, aber auch die Keilbeinhöhle, der Nasenrachen und das Cavum Meckeli. Viele dieser Gebilde sind funktionell äußerst wichtig. Ihre Beeinträchtigung führt zu Symptomen seitens der Okulomotorik, der Gesichtssensorik, der Hypophysenfunktion, des Visus und auch zu zerebrovaskulären Symptomen.
Da die paraselläre Region einer direkten klinischen Untersuchung völlig unzugänglich ist, kommt der Bildgebung eine um so größere Bedeutung bei. CT und MRT ergänzen einander in ihrer Aussagekraft. Die DSA kann – vor allem zur Klärung einer vermuteten Gefäßpathologie – in Einzelfällen erforderlich werden.
Läsionen, die im Sinus cavernosus selbst ihren Ursprung haben, sind vor allem Aneurysmen, arteriovenöse Fisteln und Meningeome. Von außen können neurogene Tumoren, primäre oder sekundäre Knochentumoren, Hypophysentumoren und Geschwülste des Nasenrachens auf den parasellären Raum übergreifen. Granulomatöse Erkrankungen, entzündliche Pseudotumoren und Keilbeinhöhlenentzündungen zählen zu den inflammatorischen Ätiologien parasellärer Raumforderungen.
Lernziele:
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Grundlagen der Anatomie des parasellären Raums und der klinischen Symptome von parasellären Erkrankungen.
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Die häufigsten Raumforderungen und ihre Differenzialdiagnosen.
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Diagnostische Fallstricke.
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Indikationsstellung zu invasiven Untersuchungen.
Korrespondierender Autor: Hofmann E
Klinikum Fulda, Neuroradiologie, Pacelliallee 4, 36043 Fulda
E-Mail: ehofmann.raz@klinikum-fulda.de