Rofo 2013; 185 - RKSP312_1
DOI: 10.1055/s-0033-1345814

Akutes Aortensyndrom

FM Vogt 1
  • 1Uniklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck

Unter dem relativ neuem Terminus „Akutes Aortensyndrom“ werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, welche alle zur akuten Aortenruptur führen können, wobei der Weg direkt oder indirekt über eine Aortendissektion verlaufen kann. Hierzu zählen die klassische akute Aortendissektion, das intramurale Hämatom (IMH), das penetrierende Ulcus (PAU) sowie mykotische Aneurysmen. Traumatische und iatrogene Dissektionen müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Unter den erworbenen Ursachen spielen der arterielle Hypertonus, die Artherosklerose sowie der Diabetis mellitus wichtige Rollen. Die wichtigsten vererbten Bindegewebskrankheiten sind das Marfan- sowie das Ehlers-Danlos-Syndrom.

Patienten mit akutem Aortensyndrom präsentieren sich mit einer Vielzahl von klinischen Symptomen, wobei ein plötzlich einsetzender, scharfer Schmerz am häufigsten beschrieben wird. Eine eindeutige klinische Diagnostik und Abgrenzung zu deutlich häufiger auftretenden Lungenarterienembolie und akuten Koronarsyndrom gelingt jedoch selten. Aufgrund der extrem hohen Letalität des akuten Aortensyndroms nach Auftreten des Erstsymptoms ist ein zeitnaher und standardisierter diagnostischer Algorithmus für das Überleben der Patienten entscheidend. Die moderne transösophageale Echkardiografie, die CT- oder MR-Angiografie sind treffsicherer und schneller als eine angiografische Darstellung. Diagnostische Strategien und Untersuchungsprotokolle sowohl für die initiale Bildgebung als auch Nachsorgeuntersuchungen werden vorgestellt. Neue Untersuchungsstrategien wie „Triple Rule-out“ Protokolle werden diskutiert.

Lernziele:

  • Kenntnis der Krankheitsbilder des akuten Aortensyndroms, begleitender Komplikationen und ihrer Diagnostik

  • Kenntnis diagnostischer Algorithmen und Wahl des bildgebenden Verfahrens

  • Erstellung sinnvoller Untersuchungsprotokolle

  • Praktische Nachverarbeitung und Demonstration der Befunde

Korrespondierender Autor: Vogt FM

Uniklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck

E-Mail: florian.vogt@uk-sh.de