Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 2(2): 206
DOI: 10.1055/s-0033-1345581
DGU
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Wissenschaftstreffen der Sektion Kindertraumatologie

Dirk Sommerfeldt
,
Peter Strohm
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Publication Date:
26 April 2013 (online)

Auf den letzten Sektionssitzungen der Sektion Kindertraumatologie in der DGU (SKT) wurde ein zunehmender Bedarf an strukturierter wissenschaftlicher Arbeit zum Thema Kindertraumatologie festgestellt. Die Sektionssitzungen fanden bisher immer im Rahmen des Jahreskongresses der Sektion statt. In diesem Setting war eine strukturierte und konstruktive Diskussion und Planung gemeinsamer wissenschaftlicher Projekte nur eingeschränkt möglich, so dass nach gemeinsamem Entschluss der Mitglieder der SKT dieses Jahr mit Unterstützung des Geschäftsführenden Vorstandes der DGU erstmalig ein Wissenschaftstreffen der SKT stattfand. Einige Projekte waren im Rahmen der vorangegangenen Sektionssitzungen schon grob beschrieben worden.

Am 1. Februar 2013 trafen sich 18 wissenschaftlich interessierte und engagierte Mitglieder in Brombachtal/Odenwald, um in ruhigem Umfeld konzentriert arbeiten zu können. Im Wesentlichen wurden am ersten Tag drei Projekte als Schwerpunkt für die nahe Zukunft herausgearbeitet:

1. Versorgungsrealität bei Femurfrakturen im Kleinkindesalter: Als erstes Projekt will sich die SKT mit der Frage der Stabilisierung kindlicher Femurfrakturen im Alter unter drei Jahren beschäftigen. Dieses Projekt ist inzwischen mit Unterstützung aller DGU-Mitglieder und traumatologisch tätiger Kinderchirurgen mit einer Ist-Analyse angelaufen. Über einen Fragebogen, welcher vom DGU-Office verschickt wurde, soll die aktuelle Versorgungsrealität bezüglich dieser Verletzungen in Deutschland erhoben werden. Es ist geplant, die Ergebnisse nach der Auswertung zu publizieren. Daran soll sich eine prospektive, multizentrische Studie anschließen.

2. Bundesweites Register pathologischer Frakturen im Kindesalter: Als weiteres Projekt wurde über die Gründung eines Registers für pathologische Frakturen, als Schwerpunkt Frakturen bei Osteogenesis imperfecta, aber auch bei juvenilen Knochenzysten und anderen Knochenerkrankungen, diskutiert. Auch dieses Projekt konnte im Odenwald schon konkretere Formen annehmen. Es wurde jedoch entschieden, vorab bei der Vereinigung Kinderorthopädie (VKO) über eine mögliche Kooperation anzufragen. Danach soll eine weitere Klärung erfolgen, welche pathologischen Frakturen in das Register eingeschlossen werden sollen. Insgesamt wurde das Projekt als interessant, aber schwierig zu realisieren eingestuft.

3. Frakturen bei Kindern und Jugendlichen mit hohem BMI: Als drittes Projekt wurde über die Frakturversorgen bei Kindern und Jugendlichen mit hohem BMI diskutiert, dieses Projekt wurde am zweiten Tag konkretisiert. Es wurde ebenfalls eine Erhebung über Fragebogen geplant, Mitglieder des Wissenschaftstreffens wollen bis zur Jahrestagung einen Vorschlag vorlegen. Weiterhin wurde geplant, eine entsprechende Sitzung zu diesem Thema im Rahmen des Chirurgenkongresses in München zu nutzen, um einen Überblick über diesen Komplex zu erarbeiten und zu gewinnen. Weiterhin wurde eine retrospektive Analyse diskutiert, die abschließenden Entscheidungen sollen im Rahmen der Jahrestagung in Frankfurt getroffen werden.

Es konnten in diesem Umfeld auch noch weitere wichtige Themen der Kindertraumatologie diskutiert werden: