Fortschr Neurol Psychiatr 2013; 81(01): 3
DOI: 10.1055/s-0033-1345242
Fokussiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Epigenetik – Kindliches Trauma hinterlässt Spuren im Erbgut

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Publikationsdatum:
19. April 2013 (online)

Misshandelte Kinder sind erheblich gefährdet, angst- oder gemütskrank zu werden, weil der einwirkende hohe Stress die Regulation ihrer Gene dauerhaft verändern kann. Wissenschaftler vom Max-Planck- Institut für Psychiatrie in München dokumentierten nun erstmals, dass manche Varianten des FKBP5-Gens durch ein frühes Trauma epigenetisch verändert werden und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Dezember in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience. Bei Menschen mit dieser genetischen Veranlagung verursacht das Trauma eine dauerhafte Fehlregulation des Stresshormonsystems. Die Folge ist eine lebenslange Behinderung im Umgang mit belastenden Situationen für den Betroffenen, welche häufig zu Depression oder Angsterkrankungen im Erwachsenenalter führt.