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DOI: 10.1055/s-0033-1345073
Highflow-Sauerstofftherapie – Auswirkung auf die Blutgase bei schwerer COPD
Einleitung: Die COPD ist gekennzeichnet durch eine fortschreitende, behandelbare und verhinderbare Atemwegsobstruktion. Sie wird begleitet von chronischer Hypoxämie, sowie auch häufig von chronischer Hyperkapnie. Als eine Standardtherapie hat sich die Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) etabliert. Eine neue Therapieform ist die Highflow-Sauerstoff Therapie (HFOT), bei der das Luft – Sauerstoffgemisch angefeuchtet, angewärmt und mit einer höheren Flussrate verabreicht wird. Wie bei der konventionelle LTOT erfolgt die Applikation über eine Nasenbrille und gilt als nicht-invasive Beatmungsmethode. Unsere Multizenterstudie versucht Aufschlüsse über die Wirksamkeit und Sicherheit der HFOT zu geben. Es wurden bestimmte Blutgasparameter (paO2, paCO2, pH, Bicarbonat) bei beiden Methoden miteinander verglichen.
Methoden: In die Studie aufgenommen wurden Patienten mit schwerer COPD zwischen 30 und 80 Jahren mit Indikation zur LTOT, stabiler Erkrankung (keine Exazerbation in den letzten 14 Tagen) und einem Hb > 8,5 g/l. Die Patienten erhielten beide O2-Appliaktionsformen je für einen Stunde, wobei zehnminütlich eine Steigerung des Sauerstoffflusses um 0,5 l durchgeführt wurde, bis ein paO2 Wert von ≥60 mmHg erreicht oder eine Steigerung des paO2 um 10% gemessen wurde. Entsprechend des Studienprotokolls wurden Blutgasanalysen am Ohr durchgeführt.
Zwischenergebnisse: Bisher konnten 7 Patienten in unsere Studie eingeschlossen werden: 3 Männer, 4 Frauen, Durchschnittsalter: 65,7 ± 8,1, sauerstoffpflichtig (paO2 < 55 mmHg), COPD Grad 3 oder 4 nach Gold. Die HFTO wurde von allen Patienten als sehr angenehm empfunden und gut toleriert. Innerhalb einer Stunde zeigte sich bei der HFTO eine Reduktion des paCO2 in der Blutgasanalyse sowie eine Veränderung des paCO2 Verlaufs. Bei den restlichen beobachteten Blutgasen (paO2, pH und Bicabonat) konnten wir keine signifikante Veränderung unter der Verwendung von HFTO gegenüber der konventionellen O2-Therapie nachweisen.
Diskussion: Aufgrund unserer bisherigen Ergebnisse können wir die Anwendung der HFOT bei schwerer COPD als sicher bezeichnen. Im Vergleich zur konventionellen O2-Therapie kommt es zu keinen negativen Effekten für den Patienten, sondern sogar zu einer Reduktion des paCO2.