Pneumologie 2013; 67 - P14
DOI: 10.1055/s-0033-1345052

Endothelin-1 stimuliert die Migration von dendritischen Zellen via Endothelin-A und Endothelin-B Rezeptor

K Watzinger 1, C Schönherr 1, K Cima 1, CM Kähler 1
  • 1Pneumologie/USPH Innsbruck, Innere Medizin VI, Medizinische Universität Innsbruck

Einleitung: Endothelin-1 (ET-1), ein 21 Aminosäuren langes Peptid, ist sowohl an Entzündungsprozessen, Tumorwachstum und Metastasierung, als auch in pulmonalvaskulären Erkrankungen wie die PAH beteiligt. ET-1 stimuliert die Migration von inflammatorischen Zellen wie z.B. basophile Granulozyten oder Monozyten. Dendritische Zellen dienen als Schlüsselzellen in inflammatorischen und immunologischen Prozessen. Bis jetzt ist nichts über den Effekt von ET-1 in Verbindung mit dendritischen Zellen (DCs) bekannt.

Methoden: Gesamtpopulation dendritischer Zellen, plasmacytoide und myeloide dendritische Zellen wurden aus EDTA – antikoaguliertem venösen Blut von gesunden Spendern mit deren Einverständnis isoliert. Die Isolation erfolgte laut spezifischen MACs Isolationsprotokollen (Fa. Miltenyi Biotec Bergisch Gladbach, Deutschland). Für den Migrationstest wurden modifizierte 48-well mikrochemotaktische Kammern verwendet. Dcs wanderten durch einen NItrozellulosefilter [8 µm] mit einer Inkubation von 240 min in einer humiden Atmosphäre (37 °C und 5% CO2) gegen einen Gradienten der zu testenden Substanzen (fMLP, ET-1, MCP-1). Bei den Blockierungsexperimenten wurden die Zellen mit den Rezeptorantagonisten für 30 min präinkubiert. Die Migrationstiefe im Filter wurde mikroskopisch ausgewertet. Dabei wurde die Distanz [µm] von der Oberfläche vom Filter zu der untersten Ebene der Zellen gemessen. Die Daten wurden als „chemotaktischer Index“ dargestellt, welcher das Verhältnis zwischen der Migration des Chemoattractants und der des Mediums ist.

Ergebnisse: ET-1 stimuliert signifikant die Migration, abhängig der Konzentration, mit einem Maximum bei 10-8M. Dieser Effekt war vergleichbar mit der maximalen Stimulation der bekannten, die Migration stimulierenden Substanzen fMLP und MCP-1. ET-1 stimuliert sowohl die DCs-Gesamtpopulation, als auch die beiden differenzierten Untergruppen. Sowohl ET-A (Rezeptorantagonsit BQ-123), als auch ET-B (Rezeptorantagonsit BQ-788) blockieren den Effekt von ET-1 in allen Populationen der DCs in einem ähnlichen Ausmaß.

Diskussion: ET-1 weist nicht nur vasokonstriktive und proliferative Aktivität auf, sondern stimuliert auch direkt die Migration von immunologischen Zellen, wie z.B. DCs. Somit kann vermutet werden, dass ET-1 direkt in der angeborenen und erworbenen Immunantwort involviert ist.