Zusammenfassung
Infektionen der Beugesehnenscheiden sind ein seltenes Ereignis. Unbehandelt führen
diese Traumata jedoch regelhaft zur Nekrose und damit zum Verlust der Beugesehnen.
Ursächlich hierfür ist die besondere Anatomie der Beugesehnenscheiden. Die Abwehr
gegen eindringende Keime ist schwach ausgeprägt, und die Erreger können nicht aus
der Beugesehnenscheide, einem geschlossenen Kompartiment, eliminiert werden. Die Entzündungsreaktion
hat einen Druckanstieg in der Beugesehnenscheide und damit eine Drosselung der Sehnendurchblutung
zur Folge.
Das therapeutische Vorgehen ist an die klinische Diagnose adaptiert. Eine frühzeitige
Behandlung ermöglicht in mehr als 90 % der Fälle den Erhalt der Beugesehne. Das funktionelle
Endergebnis nach Ausheilung des Infektes hängt neben dem Ausgangsbefund zum Zeitpunkt
der operativen Therapie von der Intensität der handtherapeutischen Physio- und Ergotherapie
ab.