Zusammenfassung
In den Werken Richard Wagners spiegeln sich auch mittelalterliche medizinische Vorstellungen,
beeinflusst durch christliche Traditionen und die aus der Antike überkommene Säftelehre
wider. Unterschieden wird ein dinglicher und ein personaler Relationismus von Krankheitsursache
und Heilung und im einzelnen in den Werken „Parsifal“, „Götterdämmerung“, „Tristan
und Isolde“ und „Tannhäuser“ dargelegt. „Der fliegende Holländer“ weckt Assoziationen
zu modernen Problemen der Lebendorganspende und der Sterbehilfe.
Abstract
In Richard Wagner’s operas you will find medieval medical beliefs which were influenced
by christian traditions and the doctrine of humours originating in classical antiquity.
A distinction is made between an objective and a personal relationism of the cause
of a disease and its cure, which is demonstrated by examples from “Parsifal”, “Götterdämmerung”,
“Tristan and Isolde” and “Tannhäuser”. The “Fliegende Holländer” evokes associations
with contemporary problems of living organ donation and physician assisted suicide.