Im OP 2013; 3(03): 142-143
DOI: 10.1055/s-0033-1343750
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Publication Date:
22 April 2013 (online)

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Musik im OP

Liebe Leserinnen und Leser,

Musik im OP – für den einen eine willkommene Abwechslung, den anderen nervt das Gedudel einfach nur. Wir wollten wissen: Wie ist es an Ihrem Arbeitsplatz? Sind sich alle immer einig, wann was gehört werden darf? Welche Musikrichtung ist okay, was geht gar nicht? Hier Ihre Antworten:

» Musik läuft nur selten. Vormittags gar nicht, dafür sind die Operationen zu umfangreich, alle sind viel zu sehr angespannt und der Chef ist oft in der Nähe. Am Nachmittag und nachts legen die Operateure die Musikrichtung fest, meist Chillout und leichte Musik. Einmal wollte der Assistent nachts Heavy Metal in einer unmöglichen Lautstärke hören. Daraufhin gab es Diskussionen und am Ende wurde die Musik komplett ausgeschaltet. Da der Geräuschpegel schon ziemlich hoch bei uns ist, muss die Musik nicht auch noch so laut sein, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. «

» Es kommt definitiv auf den OP-Saal und die Operateure an. Bei uns läuft selten Musik, höchstens mal leise im Hintergrund das Radio. «

» Bei uns in der Unfallchirurgie wäre die Musik ein unnötiger Lärmfaktor. Neben Bohrern, Sägen, Absaugern und dem Monitoring ist es schon schwer genug, den Operateur zu verstehen. Da wäre von der Musik nicht viel zu hören. Oder es müsste laute Musik sein, aber das geht ja am Ziel vorbei, sich zu entspannen. «

» Musik im OP ist in unserer Klinik ein No-Go! Ich persönlich brauche auch keine Musik bei der Arbeit. Die Musik würde mich eher ablenken und ich könnte mich nicht mehr so gut konzentrieren. Von einigen Bekannten habe ich aber schon mitbekommen, dass in deren OP regelmäßig Musik läuft. Ich denke, es kommt ganz auf die Leute an, mit denen man arbeitet. «

» Bei uns läuft keine Musik im OP, höchstens bei der Vorbereitung. Allgemein finde ich Musik am Arbeitsplatz allerdings völlig in Ordnung, wenn die Musik allen Anwesenden gefällt. Bei mir auf der Normalstation läuft pausenlos ganz leise der örtliche Radiosender, den hört mal allerdings nur beim Medikamente- und Antibiosenrichten. Ich finde es schön. «

» Das kommt bei uns ganz auf den Saal an. Wenn man, wie in der Unfallchirurgie oder teilweise auch Orthopäde, durch die Arbeit einen hohen Geräuschpegel hat, braucht man das Gedudel nicht noch im Hintergrund. Ansonsten höre ich in „ruhigeren Bereichen“, wie in der Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie oder der Gynäkologie, gerne den regionalen Radiosender im Hintergrund. Das lockert teilweise die Stimmung und hat noch nie jemanden gestört. Patienten in Lokalanästhesie werden durch Musik während des Eingriffs etwas abgelenkt. Ich habe schon des Öfteren von Patienten gehört: „Oh wie schön, hier läuft ja sogar Musik.“ Und wenn es bei Operationen Komplikationen gibt, wird das Radio automatisch leiser gestellt. «

» Musik im OP ist bei uns eher selten. Ich habe nur einen Operateur erlebt, der tatsächlich forderte, bei der Arbeit Radio zu hören. Wenn überhaupt, wird schon einmal das Radio eingeschaltet, selten auch mal eine CD von Robbie Williams. Noch viel seltener klassische Musik. Und am häufigsten läuft in der Unfallchirurgie Musik. «