Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P257
DOI: 10.1055/s-0033-1341917

Anhaltende Gewichtsabnahme und HbA1c-Senkung unter Dapagliflozin: Langzeitergebnisse aus Studien der Phase III bei Typ-2-Diabetes

S Parikh 1, C Bailey 2, J Wilding 3, M Nauck 4, E Ferrannini 5, A Ptaszynska 6, A Apanovitch 6, J Sugg 1
  • 1AstraZeneca, Wilmington, United States
  • 2Aston University, Birmingham, United Kingdom
  • 3University of Liverpool, Liverpool, United Kingdom
  • 4Diabeteszentrum Bad Lauterberg, Bad Lauterberg, Germany
  • 5University of Pisa School of Medicine, Pisa, Italy
  • 6Bristol Myers Squibb, Princeton, United States

Hintergrund und Ziele: Der selektive Natrium-Glukose-Cotransport (SGLT2)-Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) senkt Plasmaglukosewerte unabhängig von der Insulinsekretion oder -aktivität, ausschließlich über eine Erhöhung der Glukoseausscheidung mit dem Harn. In klinischen Studien mit bis zu 2 Jahren Dauer wurde unter DAPA eine Verringerung des Körpergewichts (KG) festgestellt. Das KG ist einer der zentralen Zielwerte für die Behandlung des Typ-2-Diabetes (T2D). In der Analyse werden KG und HbA1c aus vier klinischen Studien der Phase III zu DAPA bei hauptsächlich übergewichtigen/adipösen Patienten mit T2D, unterschiedlichem Behandlungshintergrund und verschiedenen Krankheitsstadien untersucht.

Material und Methode: Die Wirksamkeit von DAPA (10 mg/Tag) auf KG und HbA1c wurde in vier randomisierten, doppelblinden Studien mit Plazebokontrolle oder Vergleichspräparat untersucht: DAPA-Monotherapie im Vergleich zu Plazebo (PLA) (102 Wochen), DAPA als Zusatztherapie zu Metformin (MET) [DAPA+MET] im Vergleich zu PLA+MET (102 Wochen), DAPA+MET im Vergleich zu Glipizid (GLIP) +MET (104 Wochen), DAPA+Insulin (INS) [DAPA+INS] im Vergleich zu PLA+INS (104 Wochen).

Ergebnisse: In allen DAPA-Gruppen wurde die signifikante KG- und HbA1c-Verringerung, die am Ende der 24-wöchigen Kurzzeitstudie beobachtet wurde, über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren aufrechterhalten. Nach 102/104 Wochen wurde DAPA in allen Studien mit einer klinisch bedeutsamen Verringerung des KG im Vergleich zu Baseline (BL) in Verbindung gebracht (Bereich: -1,74 bis -4,05 kg). Im Vergleich dazu wurde in den Gruppen mit PLA+MET (+1,36 kg), GLIP+MET (+1,36 kg) und PLA+INS (+0,91 kg) im selben Zeitraum eine Gewichtszunahme gegenüber BL festgestellt. Die in Bezug auf PLA oder das Vergleichspräparat bereinigte mittlere Verringerung des KG lag im Bereich -2,41 bis -5,06 kg. Außerdem führte DAPA auch zu einer klinisch bedeutsamen Verringerung des HbA1c-Werts gegenüber BL (Bereich: -0,32 bis -0,78%). Die in Bezug auf PLA oder das Vergleichspräparat bereinigte mittlere Verringerung lag dabei im Bereich -0,18 bis -0,80%. Der systolische Blutdruck sank in allen DAPA-Gruppen entweder, oder er blieb stabil (mittlere Veränderung gegenüber BL, Bereich: -0,3 bis -5,9 mmHg). Das Verhältnis zwischen Glukose und Kreatinin im Harn war in allen Studien kontinuierlich erhöht, ein weiterer Beweis für die langfristige Wirksamkeit von DAPA als SGLT2-Inhibitor. Unerwünschte Ereignisse traten in allen Gruppen ungefähr gleich häufig auf. DAPA (10 mg/Tag) wurde nicht mit einem erhöhten Hypoglykämierisiko in Verbindung gebracht. Unter DAPA traten mehr Ereignisse auf, die auf Genital- und Harnwegsinfektionen hinwiesen.

Schlussfolgerung: Bei Populationen übergewichtiger/adipöser T2D-Patienten mit typischem Krankheitsverlauf führte DAPA als Monotherapie oder in Kombination mit MET oder INS im Verlauf von 2 Jahren zu einer anhaltenden Verringerung von KG und HbA1c.