Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P254
DOI: 10.1055/s-0033-1341914

Dapagliflozin wirksamer als Glipizid in Bezug auf den kombinierten Endpunkt aus Blutzuckerkontrolle, Gewichtsreduktion und keinen Hypoglykämien

K Rohwedder 1, G Wygant 2, A Chalamandaris 3, U Iloeje 4, A Salsali 2, S Grandy 5, J Sugg 5, S Parikh 5
  • 1AstraZeneca, Wedel, Germany
  • 2Bristol Myers Squibb, Princeton, United States
  • 3Bristol Myers Squibb, Braine-l'Alleud, Belgium
  • 4Bristol Myers Squibb, Wallingford, United States
  • 5AstraZeneca, Wilmington, United States

Hintergrund und Ziele: Bei einer Diabetesbehandlung müssen sich Arzt und Patient häufig zwischen einer Blutzuckerkontrolle einerseits und damit einhergehender Gewichtszunahme und hypoglykämischen Ereignissen andererseits entscheiden. Der selektive Natrium-Glukose-Cotransport (SGLT2)-Inhibitor Dapagliflozin (DAPA) verringert Hyperglykämie und Körpergewicht und geht mit einem niedrigen Risiko für Hypoglykämien einher, indem er die Glukoseausscheidung mit dem Harn insulinunabhängig erhöht.

Die wichtigsten Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden Studie zu DAPA (bis zu 10 mg/Tag, n = 400) im Vergleich zu Glipizid (GLIP, bis zu 20 mg/Tag, n = 401) als Zusatztherapie zu Metformin (MET, Medianwert der Dosis 2000 mg/Tag) bei Teilnehmern mit T2DM und unzureichender Blutzuckerkontrolle unter MET (mittlerer HbA1c-Wert bei Baseline 7,72%) wurden bereits veröffentlicht. Insgesamt schlossen 77,9% der randomisierten Patienten (322 in der DAPA- und 314 in der GLIP-Gruppe) die Studie ab. In der vorliegenden Post-hoc-Analyse wird der Anteil an Patienten untersucht, die den klinisch relevanten, kombinierten Endpunkt eines HbA1c-Werts unter 7%, keinen größeren oder kleineren hypoglykämischen Ereignissen und eines Gewichtsverlusts über 3% erreichten.

Material und Methode: Anteil der Patienten mit HbA1c-Werten unter 7% in Woche 52 (LOCF) wurde erhoben unter Ausschluss von Teilnehmern mit HbA1c-Werten unter 7% bei Baseline (21% im Arm mit DAPA + MET [84/400] und 19% im Arm mit GLIP + MET [78/401]). Ausgewertet wurden schwere/leichte Hypoglykämien, die am oder ab dem ersten Tag der doppelblinden Behandlung und am oder vor dem letzten Tag der Kurzzeitbehandlung + 4 Tage auftraten. Der Anteil an Patienten mit einer Verringerung des Gesamtkörpergewichts um mehr als 3% von Baseline bis Woche 52 (LOCF) wurde berechnet. Für die Differenz zwischen den Studienarmen wurden exakte Konfidenzintervalle (KI) berechnet.

Ergebnisse: Nach 52 Wochen erreichten im Arm mit DAPA + MET 20,6% der Teilnehmer den kombinierten Endpunkt (65/316). Unter GLIP + MET waren es 1,9% (6/323). Die Differenz zwischen DAPA + MET und GLIP + MET betrug 18,7% (95-%-KI: 14,3 23,8%).

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur Behandlung mit GLIP + MET erreichten mehr Teilnehmer unter DAPA + MET den kombinierten Endpunkt aus HbA1c < 7%, keinen schweren oder leichten Hypoglykämien und ≥3% Gewichtsverlust. Die Ergebnisse zeigen, dass DAPA mit seinem insulinunabhängigen Wirkmechanismus, d.h. einer erhöhten Glukoseausscheidung mit dem Harn, einen günstigen Einfluss auf wichtige Behandlungsparameter haben kann, ohne dass es zu Hypoglykämien kommt.