Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P241
DOI: 10.1055/s-0033-1341901

Langzeitwirksamkeit und -verträglicheit von Linagliptin als Add-on-Therapie zu Basalinsulin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes: eine 52-wöchige randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie

H Yki-Jarvinen 1, J Rosenstock 2, S Durán-Garcia 3, S Pinnetti 4, S Bhattacharya 4, S Thiemann 5, S Patel 6, HJ Woerle 5
  • 1University of Helsinki, Helsinki, Finland
  • 2Dallas Diabetes and Endocrine Center, Dallas, United States
  • 3Valme University Hospital Medical School, Sevilla, Spain
  • 4Boehringer Ingelheim, Biberach, Germany
  • 5Boehringer Ingelheim, Ingelheim, Germany
  • 6Boehringer Ingelheim, Bracknell, United Kingdom

Einleitung: Bei mit Metformin ± Pioglitazon behandelten Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) verbessert die zusätzliche Behandlung mit Basalinsulin die Blutglukosekontrolle und kann das Erreichen der glykämischen Zielwerte bewirken. Die zusätzliche Gabe eines DPP-4-Inhibitors anstatt eines Sulfonylharnstoffs zur weiteren Verbesserung der Blutglukose ist eine sinnvolle Therapieoption um Hypoglykämien und Gewichtszunahme zu vermeiden. Diese multizentrische, randomisierte, Placebo (PBO)-kontrollierte Phase III-Studie untersuchte die langzeitige Wirksamkeit und Verträglichkeit des DPP-4-Inhibitors Linagliptin (LINA) als Add-on-Therapie zu Basalinsulin, alleine oder in Kombination mit Metformin und/oder Pioglitazon bei T2D-Patienten über 52 Wochen. Über den primären Wirksamkeitsendpunkt, die mittlere Abnahme des HbA1c von baseline zu Woche 24, wurde kürzlich berichtet. Hier berichten wir über die anhaltende glykämische Kontrolle und die Daten zur Langzeitverträglichkeit, insbesondere hinsichtlich Hypoglykämien.

Methodik: Insgesamt wurden 1261 Patienten mit unzureichender Blutzuckereinstellung unter Therapie mit Insulin glargin, Insulin detemir oder NPH-Insulin randomisiert und erhielten für mindestens 52 Wochen zusätzlich einmal täglich entweder 5 mg LINA oder PBO (1:1). Die Basalinsulin-Dosis war für 24 Wochen stabil und konnte danach angepasst werden.

Ergebnisse: Die Mittelwerte (± SD) der Ausgangscharakteristika waren in der LINA- und PBO-Gruppe ähnlich: Alter: 59,7 (9,9) vs. 60,4 (10,0) Jahre; BMI: 30,8 (5,4) vs. 31,2 (5,0)kg/m2; HbA1c jeweils 8,3% (0,9%); Dosis des Basalinsulins: 41,6 (31,9) vs. 40,1 (27,3) I.E./Tag. Die mittlere Studienmedikationsexposition war länger als 52 Wochen und in beiden Gruppen vergleichbar: LINA 435 Tage, PBO 422 Tage. Die Sicherheit und Verträglichkeit von LINA und PBO waren ähnlich. Der Anteil von Patienten mit ≥1 Unerwünschten Ereignis (UE) war etwas niedriger bei LINA (78,4%) als bei PBO (81,4%) und die meisten UE waren von milder bis moderater Intensität. Das Vorkommen von Hypoglykämien war trotz der besseren glykämischen Kontrolle unter Lina in beiden Gruppen ähnlich (LINA 31,4%; PBO 32,9%) und die Zahl schwerer Hypoglykämien war niedrig (LINA 1,7%; PBO 1,1%). Die mittlere Gewichtsänderung war minimal und vergleichbar in beiden Gruppen (LINA -0,3 kg; PBO -0,04 kg). Die PBO-korrigierte Abnahme des HbA1c in 52 Wochen war 0,53% (p < 0,0001, full analysis set). Diese Änderung bis zur Woche 52 ging einher mit einer mittleren Änderung (± SE) der Basalinsulindosis von 2,6 ± 0,8 I.E./Tag bei Linagliptin vs. 4,2 ± 0,8 I.E./Tag bei Placebo (p < 0,003).

Schlussfolgerung: Die zusätzliche Gabe von Linagliptin bei Patienten mit unzureichender Blutglukoseeinstellung bei nicht-optimierter Basalinsulin-Therapie verbesserte signifikant die langfristige glykämische Kontrolle über 52 Wochen ohne zusätzliches Hypoglykämierisiko und ohne Gewichtszunahme.

Die Studie wurde durch Boehringer Ingelheim Pharma GmbH finanziert.