Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P227
DOI: 10.1055/s-0033-1341887

Aktuelle Versorgungsdaten aus dem T2Day2.0-Screening: Wie häufig ist die therapierefraktäre Hypertonie bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2(DM)?

E Vondracek 1, W Renn 2, B Weger 3, F Mahfoud 4, S Jacob 2
  • 1Kardio Metabolisches Institut und Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • 2Kardio Metabolisches Institut und Universität Tübingen, Villingen, Germany
  • 3Servier Germany GmbH, München, Germany
  • 4Universität des Saarlandes, Homburg, Germany

Hintergrund und Fragestellung: Menschen mit DM 2 haben ein deutlich erhöhtes Risiko für vaskuläre Komplikationen. Sie weisen sehr häufig eine Hypertonie (RR) sowie weitere Risikofaktoren auf. Die Blutdrucksenkung hat sich als eine der wichtigsten und effektivsten Therapiesäulen bei DM 2 erwiesen (Ray et al 2008). RR-Einstellung erfordert häufig mehrere Antihypertensiva (AHT), dennoch gibt es eine nicht unerhebliche an Patienten, die trotz Mehrfachkombination keine gute RR-Einstellung aufweisen. Nach der derzeitigen Definition besteht eine therapierefraktäre Hypertonie (TRH), wenn Blutdruck trotz 2AHT +Diuretikum > 139/85 mmHg ist. Es ist unklar, wie häufig TRH bei DM 2 in der Praxis vorkommt.

Zielsetzung und Methoden: 2011 wurden bundesweit Allgemeinärzte und Internisten mittels eines standardisierten Erhebungsbogens zu demographischen Daten, Art und Status der Behandlung ihrer Patienten mit DM 2 befragt. In der vorliegenden Analyse wurden DM daher nach folgenden Kriterien eingeteilt: keine AHT, medikamentös kontrollierte (RR-K) und TRH. Weiterhin wurden Begleiterkrankungen, Medikation sowie die Risikofaktoren in den Gruppen analysiert.

Ergebnisse: 4.434 Männern und Frauen mit DM wurden erfasst, für 4.427 lagen alle erforderliche Daten vor. Die Diabetesdauer betrug im Schnitt 8,7 Jahre, das Durchschnittsalter war 65,8 Jahre. Während nur 9% der DM 2 keine Antihypertensiva brauchten, hatten 77% eine akzeptable RR-Kontrolle (RR-K) und 14% eine TRH.

Menschen mit TRH hatten in allen Parametern signifikant mehr Auffälligkeiten, auch die Lipide waren * schlechter. Bemerkenswert sind * vermehrt angegebenen Komplikationen. Somit handelt es sich bei TRH um eine wesentlich kränkere, aber gleichzeitig auch – aufgrund des schlechteren Risikomanagements – vermehrt gefährdete Gruppe an Patienten mit DM.

Schlussfolgerung: Jeder 7. DM hat eine TRH. Diese Gruppe weist bereits wesentlich mehr kardiovaskuläre Komplikationen und ebenso * mehr und *schlechter eingestellte Risikofaktoren auf.

Damit sollte dieser Gruppe ein ganz besonderes Augenmerk beim kardiometabolischen Risikomanagement geschenkt werden! Warum diese Patienten ein derart ungünstiges kardiometabolisches Profil aufweisen, sollte weiter untersucht werden.

T2Day2.0-Screening ist eine Aktion unterstützt durch SERVIER Deutschland GmbH, München