Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P220
DOI: 10.1055/s-0033-1341880

Behandlung von nichtheilenden diabetischen Fußulzerationen mit plättchenreichem Plasmagel (Fallbericht)

T Slesaczeck 1, H Paetzold 1, T Nanning 1, M Weck 1
  • 1Weißeritztal-Kliniken Freital-Dippoldiswalde, Freital, Germany

Fragestellung: Nichtheilende diabetische Fußulzeration sind eine Hauptkomplikation bei Patienten mit Diabetes mellitus.

Zur Vermeidung von Majoramputationen ist die Ausschöpfung aller therapeutischen Optionen erforderlich. Zelltherapien, wie eine neue Formulierung eines plättchenreichen Plasmagels stellen eine solche neuartige Behandlungsoption dar.

Fallbericht: Ein 78-jähriger Patient mit einem seit 26 Jahren bestehenden Typ 2 Diabetes mellitus und dem Vollbild der micro- und macrovasculären Komplikationen wurde mit einem nichtheilenden diabetischen Fußulkus, das seit 8 Monaten bestand, aufgenommen. Die konservativen Maßnahmen (Entlastung, Revascularisation, antibiotische Behandlung, stadiengerechte Wundbehandlung) waren komplett ausgeschöpft. Schließlich wurden das Os metatarsale 5 und das Cuboid entfernt. Im Gefolge konnten durch eine feuchte Wundbehandlung und eine Vakuumversieglung eine saubere Wundsituation allerdings mit Knochenkontakt erzielt werden. Als Ultima Ratio führten wir deshalb eine Behandlung mit autologem plättchenreichen Plasmagel im Ulkusbereich durch. Wir nutzten das GPS III (Gravitational Platelet Separation) System (Biomet, Warsaw, Indiana, USA). Mit dem GPS III System werden zirkulierende autologe Plättchen hochkonzentriert. Nach Aktivierung mit autologem Thrombin können diese Plättchen in die Wunde appliziert werden und es bildet sich ein plättchenreiches Gel in der Wunde.

Ergebnis: 3 Wochen nach Applikation des plättchenreichen Plasmagels zeigte die Wunde eine komplette Granulation, kein Knochenkontakt war mehr nachweisbar. Auch im Gefolge konnte ein kompletter Wundverschluss erzielt werden.

Schlussfolgerung: Die Behandlung mit plättchenreichem Plasmagel führte zur kompletten Heilung des beschriebenen diabetischen Fußulkus. Die Behandlung mit PRP Gel scheint eine weitere Option bei chronisch nichtheilenden Ulzerationen zu sein und kann somit der Vermeidung von Majoramputationen dienen.