Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P213
DOI: 10.1055/s-0033-1341873

Vitamin D ist nicht assoziiert mit diabetischer Retinopathie bei Patienten mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes

EC Krzizek 1, JM Brix 1, A Dossenbach-Glaninger 1, S Brunner 1, GH Schernthaner 2, G Schernthaner 1
  • 1KA Rudolfstiftung, Wien, Austria
  • 2Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin II, Wien, Austria

Einleitung: Diabetische Retinopathie (DR) ist in den Industrieländern die Hauptursache für Erblindung. Eine Hypothese besagt, dass Vitamin D Mangel mit mikrovaskulären Schäden assoziiert ist. Es gibt aber keine Studie, in der Patienten mit verschiedenen Stadien der diabetischen Retinopathie in Bezug auf Vitamin D Mangel untersucht wurden. Ziel der vorliegenden Studie war es, Vitamin D Spiegel bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) und Diabetes mellitus Typ 2 (T2D) und verschiedenen Stadien der diabetischen Retinopathie zu untersuchen und mit gesunden Kontrollen (CO) zu vergleichen.

Methoden: Bei 90 T1D und 135 T2D, sowie 25 CO wurden Vitamin D Level und DR bestimmt. Die Patienten waren durchschnittlich 41 ± 12 Jahre (T1D), 62 ± 10 Jahre (T2D) und 61 ± 3 Jahre (CO) alt. Sie wurden folgendermaßen unterteilt: 0 – keine DR, 1 – milde, nicht-proliferative DR, 2 – moderat-schwere nicht-proliferative DR, 3 – milde proliferative DR, 4 – schwere proliferative DR. Die Unterteilung erfolgte anhand der “Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study” (ETDRS) Klassifikation. Vitamin D wurde als 25-Hydroxy(OH)Vitamin D (LC-MS-MS Referenz Methode) bestimmt.

Ergebnisse: Patienten mit T2D weisen signifikant niedrigere Vitamin D Level auf als die Kontrollen (12,9 ± 7,5 ng/ml vs. 20,5 ± 7,8 ng/ml;p < 0,001). Patienten mit T1D hatten signifikant höhere Vitamin D Level (27,7 ± 11,2 ng/ml vs. 12,9 ± 7,5 ng/ml; p < 0,001) als Patienten mit T2D, waren aber signifikant jünger. Die Vitamin D Level unterschieden sich nicht signifikant bei Patienten mit und ohne DR und zeigten keinen Zusammenhang zwischen den Stadien der Retinopathie bei T1D und T2D.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass Patienten mit T2D und unterschiedlichen Stadien der DR signifikant niedrigere 25-OH-Vitamin D Level aufweisen als gesunde Kontrollen. Es konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und diabetischer Retinopathie bei Patienten mit T1D und T2D gezeigt werden.