Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P160
DOI: 10.1055/s-0033-1341820

Der Natrium-Glukose-Cotransporter-2 (SGLT-2)-Inhibitor Empagliflozin hat eine dauerhafte Wirkung auf die Wiederherstellung der Glukose-Homöostase durch Erhalt der Beta-Zell-Masse in „Zucker Diabetic Fatty“ (ZDF)-Ratten

J Jelsing 1, N Vrang 1, M Mark 2, E Mayoux 2, T Klein 2
  • 1Gubra, Hørsholm, Denmark
  • 2Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach, Germany

Einleitung: Empagliflozin, ein potenter, selektiver SGLT-2-Inhibitor, bietet einen vielversprechenden Ansatz für die Therapie des Typ-2 Diabetes mellitus.

Methodik: Die aktuelle Studie untersuchte die Beständigkeit der Wirkung von Empagliflozin auf die Glukosehomöostase und die Beta-Zell-Masse. Der Effekt einer vier- oder achtwöchigen Therapie mit Empagliflozin wurde mit Glibenclamid (Sulfhonylharnstoff) oder Liraglutid (langwirksames GLP-1-Analogon) verglichen, d.h. mit Substanzen mit Insulin-abhängigem Wirkmechanismus. Männlichen ZDF-Ratten wurde über 8 Wochen täglich Empagliflozin (3 mg/kg oral), Glibenclamid (3 mg/kg oral) oder Liraglutid (0,2 mg/kg s.c.) verabreicht. Postprandiale Blutzucker- und Insulinwerte wurden wöchentlich bestimmt und ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) nach vier- und achtwöchiger Therapie durchgeführt.

Ergebnisse: Empagliflozin und Liraglutide führten zu einer deutlichen Verbesserung der postprandialen Blutzuckerwerte, der Insulinsekretion und des HbA1c-Wertes, während Glibenclamid nicht wirksam war. Die Wirkung von Liraglutid auf den postprandialen Blutzucker und die Insulinspiegel war nach 8 Wochen weniger ausgeprägt als nach 4 Wochen, die Wirkung von Empagliflozin blieb jedoch über den gesamten Beobachtungszeitraum konstant. Empagliflozin verbesserte die Blutzuckerwerte und Insulinspiegel auch beim OGTT sowohl nach 4 als auch nach 8 Wochen, während der Effekt von Liraglutid beim OGTT nach 8 Wochen weniger stark ausgeprägt war als nach 4 Wochen. Die Beta-Zell-Masse war nach 4 Wochen signifikant höher in Empagliflozin- und Liraglutid-behandelten Ratten und blieb nach 8 Wochen nur in der Empagliflozin-behandelten Gruppe höher. Die Gesamtverbesserung des Glukosestoffwechsels korrelierte mit der Beta-Zell-Masse und dem Insulinspiegel.

Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass Empagliflozin einen deutlichen und stabilen Effekt auf die Blutzuckerhomöostase und die Beta-Zell-Masse in männlichen ZDF-Ratten hat, während die Wirkung von Liraglutid mit der Zeit nachlässt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Insulin-unabhängige anti-diabetische Effekt von SGLT-2-Inhibitoren zu einem längeren Anhalten der Wirkung im Vergleich zu anderen Behandlungen führen kann.

Die Studie wurde durch Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG finanziert.