Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P159
DOI: 10.1055/s-0033-1341819

Der Natrium-Glukose-Cotransporter-2 (SGLT-2)-Inhibitor Empagliflozin verbessert dosisabhängig die Insulinsensitivität bei db/db-Mäusen

M Kern 1, N Klöting 1, E Mayoux 2, M Mark 2, T Klein 2, M Blüher 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • 2Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach, Germany

Fragestellung: Empagliflozin ist ein potenter, selektiver SGLT-2-Inhibitor, der sich im Zulassungsstadium zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mellitus befindet. In früheren Studien wurde gezeigt, dass eine tägliche Gabe von Empagliflozin bei diabetischen Ratten (Zucker-diabetic fatty Rat) die Blutzuckerwerte senkt und die Glukosetoleranz verbessert. Die Effekte einer dauerhaften Inhibition der renalen Glukose-Reabsorption mit Empagliflozin auf die Insulinsensititvität sind bislang noch nicht bekannt.

Methodik: Wir untersuchten daher in euglykämischen-hyperinsulinämischen Clamp-Studien die Wirkung einer Empagliflozin-Langzeit-Therapie (8 Wochen) auf die Insulinsensitivität bei db/db-Mäusen (n = 45).

Ergebnisse: Mit Empagliflozin behandelte (10 oder 30 mg/kg/Tag) Mäuse wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Verringerung des HbA1c-Wertes um 27% bzw. 35% auf (p < 0,001). Eine Verbesserung des Glukosestoffwechsels wurde zudem durch intraperitoneale Glukosetoleranztests bestätigt (p < 0,001). Die Blutzuckerverteilung in den peripheren Geweben (glucose disposal rate) war in den Empagliflozin-behandelten (10 mg/kg bzw. 30 mg/kg) Gruppen im Vergleich zu Placebo signifikant verbessert (5,9 mg/kg/min bzw. 8,0 mg/kg/min vs. 1,9 mg/kg/min, p < 0,001). Darüber hinaus war die Insulin-vermittelte Suppression der hepatischen Glukoseproduktion in den mit 10 mg/kg bzw. 30 mg/kg Empagliflozin behandelten Tieren signifikant stärker als unter Placebo (13,1 mg/kg/min bzw. 8,4 mg/kg/min vs. 26,3 mg/kg/min). Im Weiteren zeigte sich unter Empagliflozin eine dosisabhängige Senkung des hepatischen Triglyzeridgehaltes sowie der Triglyzerid- und freien Fettsäurespiegel im Blut.

Schlussfolgerung: Eine Langzeitbehandlung mit Empagliflozin führte zu einer signifikanten Verbesserung der Insulinsensitivität in db/db-Mäusen. Eine verstärkte Glukoseexkretion und eine damit assoziierte verringerte Glukotoxizität durch Empagliflozin tragen zu einer verbesserten Glukosestoffwechsellage und Insulinwirkung bei Insulinresistenz bei.

Die Studie wurde durch Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG finanziert.