Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P153
DOI: 10.1055/s-0033-1341813

Die HbA1c-Zielwerte werden mit Liraglutid bei Patienten mit Typ 2 Diabetes und einem Anfangs-HbA1c< 8,0% öfter erreicht als mit Sitagliptin oder mit Exenatid

AB King 1, E Montanya 2, RE Pratley 3, L Blonde 4, CB Svendsen 5, M Donsmark 5, G Sesti 6, Y Kretzschmar 7
  • 1Diabetes Care Center, Salinas, United States
  • 2IDIBELL-Hospital Universitari Bellvitge, Barcelona, Spain
  • 3Florida Hospital, Orlando, United States
  • 4Ochsner Medical Center, New Orleans, United States
  • 5Novo Nordisk A/S, Soeborg, Denmark
  • 6University Magna Graecia, Catanzaro, Italy
  • 7Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Germany

Fragestellung: Es stehen nur begrenzte Daten hinsichtlich der Wirksamkeit inkretinbasierter Therapien bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, die weniger als 1% über dem HbA1c-Zielwert von 7,0% liegen, zur Verfügung.

Methodik: In dieser Post-hoc-Analyse wurde die Wirksamkeit einer Therapie mit einmal täglich 1,8 mg Liraglutid mit den Behandlungen mit zweimal täglich 10 µg Exenatid (Daten der Studie LEAD 6) bzw. einmal täglich 100 mg Sitagliptin (Daten der Studie NN2211 – 1860) nach 26wöchiger Behandlung verglichen; es wurden nur Patienten eingeschlossen, bei denen der Anfangs-HbA1c unter 8% lag und bei denen vorher eine Monotherapie mit Metformin erfolgte. Die Veränderungen von HbA1c und Körpergewicht wurden anhand einer Analyse für Kovarianz (ANCOVA) in der ITT (intention to treat)-Population bei Fortschreibung der letzten Beobachtung (LOCF) analysiert. Es wurde außerdem eine logistische Regressionsanalyse durchgeführt, um die Anteile der Patienten, die die HbA1c -Zielwerte (≤6,5% und < 7,0%) erreichten miteinander zu vergleichen.

Ergebnisse: Die Anfangscharakteristika waren in den Studien vergleichbar (mittlerer HbA1c 7,3 – 7,6%), eine Ausnahme hiervon war die kürzere mittlere Erkrankungsdauer für Patienten mit Exenatid in Studie LEAD 6 im Vergleich zu denen mit Liraglutid (3,9 vs. 6,9 Jahre). In Studie LEAD 6 bewirkte Liraglutid eine größere mittlere HbA1c-Reduktion als Exenatid (-0,87% vs. -0,60%; p = 0,05). Daraus ergab sich ein höherer Anteil von Patienten, die einen HbA1c < 7,0% erreichten (84% vs. 61,5%; p = 0,03) und etwa zweimal so viel erreichten einen HbA1c ≤6,5% (64,5% vs. 35,1%; p = 0,01). Im Vergleich mit dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin konnte der HbA1c mit Liraglutid signifikant stärker vermindert werden (-1,01% vs. -0,48%; p < 0,0001) und ein höherer Anteil der Patienten erreichte den HbA1c -Zielwert < 7,0% (77,6% vs. 36,7%; p < 0,0001) und auch den HbA1c -Zielwert ≤6,5% (52,8% vs. 18,9%; p = 0,0002). Die Gewichtsabnahme war mit Liraglutid größer als mit Exenatid (-3,68 kg vs. -2,62 kg), der Unterschied erreichte jedoch keine statistische Signifikanz. Der Unterschied gegenüber Sitagliptin hingegen war statistisch signifikant (-3,46 kg vs. 0,50 kg; p < 0,0001). Mit allen genannten Therapien hatten wenige Patienten (8 – 10%) leichte Hypoglykämien.

Schlussfolgerung: Mit Liraglutid werden bei Patienten mit Typ 2 Diabetes und einem Anfangs-HbA1c< 8,0% die HbA1c-Zielwerte öfter erreicht als mit Sitagliptin oder mit Exenatid.