Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - P151
DOI: 10.1055/s-0033-1341811

Ermittlung von Prädiktoren für das Ansprechen der Therapie mit Liraglutid bei Typ 2 Diabetes mittels rekursiver Partitionierung (Recursive Partitioning Analysis)

RE Ratner 1, J Brett 2, N Khutoryansky 2, VR Aroda 1, Y Kretzschmar 3, J Kienhöfer 3
  • 1Medstar Health Research Institute, Hyattsville, United States
  • 2Novo Nordisk Inc., Princeton, United States
  • 3Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Germany

Fragestellung: Randomisierte klinische Studien liefern Daten, mit deren Hilfe vergleichende Wirksamkeitsanalysen durchgeführt werden können, um zu ermitteln, welche Patienten am besten auf verfügbare Behandlungsmethoden ansprechen.

Methodik: Es wurden patientenbasierte Daten aus 7 Phase 3 Studien gepoolt um Subruppen von Respondern zu untersuchen. Responder waren definiert als diejenigen, die den kombinierten Endpunkt (HbA1c < 7% ohne Gewichtszunahme und ohne Hypoglykämien, bei denen Fremdhilfe erforderlich war oder bei denen die Plasmaglukose weniger als 56 mg/dl, entsprechend 3,1 mmol/l, betrug) innerhalb von 26 Wochen erreichten.

Ergebnisse: Insgesamt 34% der Patienten erreichten mit 1,8 mg Liraglutid den vorher festgelegten kombinierten Endpunkt. Das war die höchste Responderrate unter den verglichenen Therapien. Die möglichen Prädiktoren umfassten Anfangsalter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, BMI, HbA1c, Betazellfunktion, NBZ, Insulinresistenz, vorherige Behandlung und Diabetesdauer. Mit rekursiver Partitionierung wurden Klassifikationsbäume erstellt, in denen der Anfangs- HbA1c der Prädiktor mit der höchsten Signifikanz war. Die Wahrscheinlichkeit den kombinierten Endpunkt zu erreichen lag bei einem Anfangs-HbA1c< 8,5% bei 46%, im Gegensatz dazu lag die Wahrscheinlichkeit bei 19%, wenn der Anfangs- HbA1c ≥8,5% betrug (p < 0,0001). Nachfolgende Aufzweigungen (mit einem p-Wert < 0,05) ergaben eine Subgruppe von Patienten mit einem Anfangs- HbA1c < 8,5%, die gekennzeichnet war durch eine Vorbehandlung mit Diät oder Monotherapie, weibliches Geschlecht und eine Diabetesdauer < 4,9 Jahre, in der die Erfolgswahrscheinlichkeit auf 74% anstieg. Es wurden 6 homogene Subgruppen mit jeweils unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit des Erreichens des kombinierten Endpunktes identifiziert.

Schlussfolgerung: Mit rekursiver Partitionierung wurden individuelle Charakteristika von Patientensubgruppen mit prädiktivem Wert für den Therapieerfolg identifiziert. Solche Analysen können Ärzte bei der Individualisierung von Behandlungsansätzen unterstützen.