Fragestellung: Kalorienrestriktion und periodisches Fasten stellen zwei Formen einer Diät-Intervention
dar, welche verschiedene positive Effekte auf Gesundheit und Lebenserwartung haben.
Obwohl mehrere Studien eine Verminderung von Typ-2-Diabetes (T2D), Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten
durch Kalorienrestriktion gezeigt haben, sind genaue Mechanismen einer Diabetesprävention
durch Diät-Intervention noch unklar. Wir haben deswegen untersucht, ob eine moderate
Kalorienrestriktion in Verbindung mit unterschiedlichen Fastenperioden die Entstehung
von T2D in der Diabetes-suszeptiblen NZO-Maus verhindern kann.
Methodik: Männliche NZO-Mäuse wurden im Alter von 4 Wochen mit einer fettreichen Diät (35kal-%
Fett) gefüttert und ein Teil der Tiere einer Kalorienrestriktion von 10% unterzogen.
Dabei wurde die reduzierte Futtermenge täglich entweder als eine Portion oder als
zwei separate Portionen gegeben. Zusätzlich wurde eine Gruppe einem periodischen Fasten
mit einer Frequenz von 24h unterzogen. Während der gesamten Diät-Intervention von
10 Wochen wurden Futteraufnahme, Körpergewichtsentwicklung, Körperzusammensetzung,
Blutglucosespiegel und Diabetesprävalenz aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die Mäuse
4 Wochen nach Diät-Intervention einem oralen Glucosetoleranztest unterzogen und ihr
respiratorischer Quotient mittels indirekter Kalorimetrie bestimmt.
Ergebnisse: NZO-Mäuse entwickelten ab der achten Lebenswoche eine Hyperglykämie und zeigten eine
Diabetesprävalenz von 43%. Schon eine geringe Kalorienrestriktion von nur 10% sowie
periodisches Fasten verhinderten die Entstehung einer Hyperglykämie und reduzierten
das Diabetesrisiko erheblich. Eine ausschließliche Reduktion der Kalorien bewirkte
die Abnahme an Fett-freier Masse, wobei periodisches Fasten gleichzeitig die Fettmasse
reduzierte. Kalorienreduzierte und periodisch gefastete Mäuse zeigten eine verbesserte
Glucosetoleranz als ihre ad libitum gefütterten Geschwistertiere, und Messungen des respiratorischen Quotienten gaben
Hinweise auf eine erhöhte metabolische Flexibilität vor allem in periodisch gefasteten
Mäusen. Des Weiteren ergaben Analysen des Fettgewebes dieser Mäuse eine erhöhte Expression
lipolytischer und lipogenetischer Gene.
Schlussfolgerungen: Schon eine moderate Reduktion der Kalorien sowie periodisches Fasten wirken sich
positiv auf die metabolische Flexibilität aus, beschleunigen den Fettstoffwechsel
und scheinen so vor der Entstehung des T2D zu schützen.