Fragestellung: In vorangegangenen Experimenten an Mausmodellen konnte gezeigt werden, dass während
eines 60-minütigen moderaten Ausdauerlaufs neben metabolischen Veränderungen z.B.
im Glukose- und Fettsäuremetabolismus auch der Mitogen-aktivierte Protein Kinase (MAPK)
Signalweg sowohl im Muskel, als auch in der Leber vermehrt aktiviert wird. Ebenso
konnte eine verstärkte Genexpression von unmittelbar exprimierten „Stressgenen“ (sogenannte
„immediate early genes“) wie c-Fos, JunB und FosB nachgewiesen werden. Durch diese
gefundene akute und kurzzeitige Aktivierung des MAPK Signalweges als auch die akute
Aktivierung der Stressgene nach moderatem Sport stellt sich die Frage nach der Beteiligung
des MAPK Signalwegs an den metabolischen Veränderungen in der Leber und im Muskel
sowie den dafür verantwortlichen Signalwegen.
Methoden: Für die Fragestellung wurde der MAPK-Inhibitor (U0126) männlichen C57Bl/6 Mäusen
intraperitoneal injiziert, die dann nach zwei Stunden einen 60-minütigen moderaten
Ausdauerlauf auf einem Laufband absolvierten. In einem Teil der Mäuse wurden Parameter
des Glucose- und Fettsäuremetabolismus im Plasma sowie die Genexpression in Muskel
und Leber direkt nach dem Lauf analysiert, in einer weiteren Gruppe nach einer anschließenden
dreistündigen Erholungsphase. Ergebnisse: Direkt nach dem Laufen war die Glucosekonzentration im Plasma sowohl in der Kontrollgruppe,
als auch in der Inhibitorgruppe reduziert, während nur in der Kontrollgruppe die Konzentration
an freien Fettsäuren anstieg und der Glykogengehalt der Leber abfiel. In der Inhibitorgruppe
war nach dem Laufen der Anstieg der c-Fos Expression in der Leber, sowie im Soleus
Muskel der Anstieg von c-Fos, JunB, FosB und GADD45b reduziert. Auch nach der dreistündigen
Erholungsphase war die Expression von „Stressgenen“ als auch von PGC1alpha im Soleus
Muskel durch den Inhibitor verändert, während in der Leber keine solche Beeinflussung
der Genexpression beobachtet werden konnte.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse eine divergente Regulierung von „immediate
early genes“ wie c-Fos, JunB und FosB sowie metabolischen Regulatoren wie PGC1a in
Leber und Muskel. Ob die Aktivierung der MAPK und die davon abhängige Genregulation
tatsächlich an der Anpassung des Metabolismus an eine Ausdauerbelastung beteiligt
ist, ist Gegenstand laufender Untersuchungen.