Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - FV22
DOI: 10.1055/s-0033-1341682

Einfluss des InsuPad Gerätes auf die postprandialen Glukoseexkursionen bei Insulininjektion nach der Mahlzeit

A Pfützner 1, G Bitton 2, D Feldman 2, T Alon 2, R Nagar 2, I Raz 3
  • 1ikfe GmbH Institut für Klinische Forschung u. Entwicklung, Mainz, Germany
  • 2Insuline Medical, Petach Tikva, Israel
  • 3Hadassah Hebrew School of Medicine, Jerusalem, Israel

Fragestellung: Das InsuPad Gerät wurde für insulin-behandelte Patienten mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes entwickelt, die kurzwirksame prandiale Insuline verwenden. Das Gerät erwärmt in kontrollierter Form die Haut im Bereich der Injektionsstelle, wodurch die Mikrozirkulation erhöht und die Absorption des Insulins beschleunigt wird. In früheren Studien wurde bei Verwendung von InsuPad mit kurzwirksamen Analoginsulinen eine signifikante Verbesserung der postprandialen Glukoseexkursionen bei gleicher Insulindosis beobachtet. Es wird erwartet, dass sich durch die verbesserte Absorption auch eine erhöhte Flexibilität bezüglich des Injektionszeitpunktes bei den Mahlzeiten verwirklichen lässt. Ziel dieser Studie war der Vergleich der postprandialen Blutzuckerwerte wenn das Mahlzeiteninsulin ohne InsuPad unmittelbar vor der Mahlzeit oder mit InsuPad 30 min nach der Mahlzeit verabreicht wird.

Methodik: An der Studie nahmen 15 Patienten mit Typ 2 Diabetes und Basis-Bolus Insulintherapie teil (4 Frauen, 11 Männer, Alter: 58,4 ± 6,8J.; HbA1c: 8,6 ± 1,1%; BMI: 28,2 ± 4,7 kg/m2). Mit ihnen wurden jeweils nach Fasten über Nacht zwei Mahlzeitentests mit standardisierten Flüssigmahlzeiten durchgeführt. Das Mahlzeiteninsulin (nur kurzwirksame Analoginsuline) wurde hierbei entweder ohne InsuPad Gerät direkt vor der Nahrungsaufnahme (Kontrolle) oder mit InsuPad Gerät 30 min nach Ende der Mahlzeit (InsuPad) appliziert (Dosis jeweils 0,2 U/kg Körpergewicht). Die Blutzuckerwerte wurden über einen Zeitraum von 5h erfasst.

Ergebnisse: Durch den zeitlichen Unterschied bei der Applikation wurden die maximalen Glukosewerte bei postprandialer Verwendung des InsuPad schneller erreicht (89 ± 47 min. vs. 137 ± 43,5 min. p < 0,005) blieben dabei aber signifikant niedriger als bei den Kontrollexperimenten (129 ± 32 mg/dl vs. 142 ± 32 mg/dl p < 0,05). Die Glukosebelastung während der fünfstündigen Beobachtungsdauer (Fläche unter der Glukosekurve) war bei postprandialer Verwendung des InsuPad ebenfalls niedriger als bei präprandialer Injektion ohne InsuPad (54 ± 33 mg/dl/h vs. 70 ± 17 mg/dl/h; p < 0,05).

Schlussfolgerungen: Verwendung des InsuPad bei einer postprandialen Insulinapplikation führte zu einer besseren postprandialen Blutzuckerkontrolle als der regelhafte Einsatz das Mahlzeitenbolus ohne InsuPad unmittelbar vor der Mahlzeit. Die hierdurch belegte zeitliche Flexibilität bei der Insulinapplikation für eine Mahlzeit könnte insbesondere bei Patienten mit schlecht vorhersagbarem Essensverhalten zur Verbesserung der Therapie beitragen.