Diabetologie und Stoffwechsel 2013; 8 - FV4
DOI: 10.1055/s-0033-1341664

Therapiezielerreichung mit Vildagliptin im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen bei Typ 2 Diabetes Patienten in Deutschland: Ergebnisse eine real-life Kohorten-Studie

M Dworak 1, JB Gruenberger 2, G Bader 2
  • 1Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, Germany
  • 2Novartis Pharma AG, Basel, Switzerland

Fragestellung: Die aktuellen Praxisleitlinien empfehlen eine angemessene Blutzuckereinstellung unter Vermeidung von Hypoglykämien und einer ausgeprägten Gewichtszunahme. Die Erreichung dieser Therapieziele wurde in der “Effectiveness of Diabetes control with vildaGliptin and vildagliptin/mEtformin” EDGE-Studie in weltweit 45868 Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) Patienten im praktischen Behandlungsalltag untersucht.

Methodik: In dieser 12-monatigen prospektiven, nicht-interventionellen Studie wurden Patienten mit unkontrolliertem Typ-2 Diabetes mellitus (T2DM) untersucht, die bisher eine orale Monotherapie erhielten und bei denen sich der behandelnde Arzt nach freiem Ermessen für eine weitere orale Therapie entschieden hat. Die Wirksamkeit wurde anhand der HbA1c-Senkung und einem kombinierten Endpunkt (Anzahl der Patienten mit HbA1c-Werten < 7,0%, ohne Hypoglykämien und ohne eine ausgeprägte Gewichtszunahme) beurteilt. In dieser Subanalyse werden Daten von Patienten in Deutschland dargestellt, die mit Vildagliptin oder einem Sulfonylharnstoff (SH) zusätzlich zu Metformin behandelt wurden.

Ergebnisse: 8887 Patienten wurden in Deutschland in die Studie eingeschlossen. 5779 Patienten erhielten Metformin + Vildagliptin (4960) oder Metformin + SH (819). Das durchschnittliche Alter betrug 62,6 ± 11,1 Jahre, die mittlere T2DM Dauer 5,8 ± 4,9 Jahre, der durchschnittliche BMI 30,8 ± 5,5 kg/m2. Der HbA1c-Wert war zu Studienbeginn zwischen den beiden Gruppen vergleichbar (Vildagliptin: 7,8%; SH: 7,7%). Nach 12 Monaten konnten eine signifikante HbA1c-Senkung in beiden Gruppen beobachtet werden (Vildagliptin: -0,69%; SH:-0,46%). Eine stärkere HbA1c-Reduktion wurde unter Vildagliptin im Vergleich zu SH erzielt (Δ -0,23%; CI95% -0,32 – 0,14; p < 0,001). Unter Vildagliptin erreichten mehr Patienten den kombinierten Endpunkt (HbA1c < 7,0%, keine Hypoglykämien und keine Gewichtszunahme) im Vergleich zu SH (Vildagliptin: 25,5%; SH: 17,7%; p < 0,001). Die Anzahl der beobachteten Hypoglykämien war gering (Vildagliptin: 0,11%; SH: 0,41%), jedoch 4-mal höher unter SH im Vergleich zu Vildagliptin.

Schlussfolgerungen: Im Praxisalltag in Deutschland zeigte Vildagliptin im Vergleich zu SH eine stärkere HbA1c-Reduktion, weniger Hypoglykämien und einer höheren Anzahl an Patienten, die das kombinierte Therapieziel (HbA1c< 7,0%, keine Hypoglykämien und keine Gewichtszunahme) erreichen.