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DOI: 10.1055/s-0033-1341637
Temporal oder praetemporal? Zur Incisionslinie beim Facelift
Einleitung:
Zur Wahl der Incisionslinie bei facelift und Gesichtsmodellierungen liegen eine Reihe von Empfehlungen für den Hautschnitt periauriculär vor. Auch wenn in den letzten Jahren minimal invasive Verfahren vor allem zur Modellierung des Mittelgesichtes populär wurden, sind die Verfahren zur Anhebung und Modellierung von Wangen und Hals nach wie vor aufwendig, wenn ein nachhaltiger Erfolg erzielt werden soll.
Problemstellung:
Für die Modellierung des Mittelgesichtes unter Mobilisation des SMAS hat sich das Einschlagen desselben zur Augmentation des Jochbeinbogens mit im Wesentlichen temporaler Zugrichtung des SMAS bewährt. Dies allein führt meist zu dem gewünschten Effekt, sodass der Hautüberschuss eher Richtung occipital drapiert wird um Zugfalten in der Haut besonders perioral zu vermeiden. Wurde der Hautschnitt dabei temporal hinter der Haarlinie platziert, kommt es leicht zu einem Anheben der Haarlinie praeauriculär, die als Stigma eines faceliftings gesehen werden kann. Als Alternative steht eine praetemporale Incisionslinie zur Verfügung, die diese Verlagerung vermeidet und einen natürlichen Haaransatz in diesem Bereich beibehält. Bei entsprechender Sorgfalt in der Schnittführung und Schonung der Haarwurzeln ist diese Narbe kaum zu sehen und/oder kann gut vom Haar verborgen werden.
Diskussion:
Moderne Verfahren zur Modellierung von Wange und Hals bedeuten auch unterschiedliche Vektoren der Gewebeverlagerung von SMAS und Haut periauriculär, was zur einschlägig stigmatisierenden Verlagerungen eines präauriculären Haaransatzes führen kann. Dieses Stigma ist durch geeignete Schnittführung zu vermeiden. Auch im Rahmen von Sekundäreingriffen kann durch entsprechende Rotationslappen der behaarten Schläfenhaut dieses Stigma wieder beseitigt werden.