Zeitschrift für Phytotherapie 2013; 34 - P28
DOI: 10.1055/s-0033-1338230

Entzündungsinduzierte akute gastrointestinale Hyperkontraktilität wird von STW 5 und seinen pflanzlichen Einzelkomponenten in vitro gehemmt

A Sibaev 1, H Abdel-Aziz 2, O Kelber 2, D Weiser 2, B Göke 1, M Storr 1
  • 1Klinikum der LMU München, Medizinische Klinik II, Marchioninistr. 15, 81377 München
  • 2Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Wissenschaftliche Abteilung, Havelstr. 5, 64295 Darmstadt

Hintergrund und Ziele: Zielsetzung war die Untersuchung der Wirkung von STW 5 und seiner Einzelextrakte STW 6 (Iberis amara L.), STW 5 K-II (Pfefferminzblätter), STW 5 K-IV (Süßholzwurzel) und STW 5 K-VI (Kümmelfrüchte) auf elektrisch induzierte (EFS) Kontraktion im Dünndarm der Maus in einem in vitro Trinitrobenzolsulfonsäure (TNBS)-Entzündungsmodell.

Methoden: Im Organbad wurden Segmente des Dünndarms von Balb/C-Mäuse für die Registrierung der spontanen und EFS-stimulierten Kontraktionen verwendet. STW 5 und seine pflanzlichen Einzelextrakte wurden in einer Verdünnung von 1:100 nach intraluminaler Applikation (vs. Vehikel) getestet.

Ergebnisse: Durch Zugabe von TNBS in der gewählten Konzentration zeigte sich eine signifikante zeitabhängige Wirkung auf Spontanaktivität und elektrisch induzierte Kontraktionen (90 min: > 50% Amplitude Zunahme vs. Kontrolle, n = 15). STW 5 und seine Einzelextrakte reduzierten den basalen Tonus (STW 5: 32,5 ± 5,1%, STW 5 K-II: 42,8 ± 4,8%, STW 5 K-VI: 62,7 ± 7,9%, STW 6: 64,1 ± 10,7%, STW 5 K-IV: 74,8 ± 4,1%, n = 15), die EFS induzierte Kontraktilität (STW 5 K-IV: 74,8 ± 4,1%, STW 5: 67,2 ± 2,7%, STW 5 K-VI: 63,8 ± 6,2%, STW 6: 58,0 ± 14,4%, STW 5 K-II: 42,8 ± 4,8% vs. Kontrolle, n = 10) und verhinderten signifikant die TNBS-induzierte Zunahme der EFS-induzierten Kontraktionen (TNBS: 156,4 ± 2,9% vs. STW 5 K-II: 105,1 ± 15,1%, STW 5 K-VI: 98,8 ± 3,4%, STW 5: 97,4 ± 4,1%, STW 5 K-IV: 91,6 ± 6,8%, STW 6: 67,7 ± 7,3%, n = 10).

Schlussfolgerung: Die Stimulation mit TNBS führt zu einer entzündungsbedingten Steigerung der Dünndarmkontraktilität, die von STW 5 und seinen Einzelextrakten verhindert wurde. Die zugrunde liegenden Mechanismen könnten für die Behandlung von funktionellen und entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen von Bedeutung sein.