Zeitschrift für Phytotherapie 2013; 34 - P14
DOI: 10.1055/s-0033-1338216

Exazerbationshäufigkeit und Antibiotikaeinsatz bei chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung im Rahmen einer Add-on-Therapie mit EPs 7630

H Matthys 1, FA Malek 2
  • 1Ärztl. Dir. emeritus, Abteilung Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 2Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Abteilung Klinische Forschung, Karlsruhe

Zu den Hauptzielen in der Behandlung der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) zählt die Reduktion der Exazerbationshäufigkeit und des damit verbundenen Antibiotika (AB)-Einsatzes, um die bedrohliche Zunahme von AB-Resistenzen zu stoppen. Wir analysierten Daten einer bereits berichteten placebokontrollierten klinischen Studie [1] mit EPs 7630* als Add-on-Therapie zu einer standardisierten Basisbehandlung bei Patienten mit mittelgradiger bis schwerer COPD (COPD II oder III) mit Fokus auf die sekundären Wirksamkeitsparameter Exazerbationshäufigkeit und AB-Einsatz.

In der multizentrischen Doppelblindstudie wurden 200 erwachsene Patienten mit COPD II oder III und ≥3 Exazerbationen in den letzten 12 Monaten randomisiert einer 24-wöchigen Add-on-Therapie mit täglich 3 × 30 Tropfen EPs 7630 (n = 99) oder Placebo (n = 101) zur Basisbehandlung gemäß GOLD-Standard [2] (Salmeterol- [Schweregrad II] plus Budesonid- [Schweregrad III] und Berodual-N-Inhalationen bei Bedarf) zugeteilt. Die Häufigkeit der berichteten Exazerbationen und der AB-Einsatz während der Studie wurden analysiert.

Die Basistherapie für COPD II bzw. III war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Der Anteil der Patienten, für die im Studienverlauf Exazerbationen berichtet wurden, war in der zusätzlich mit EPs 7630 behandelten Gruppe signifikant geringer als in der Placebogruppe (Gesamtstudienpopulation (ITT, n = 199): 35/98 Patienten [35,7%] mit insgesamt 37 Exazerbationen vs. 72/101 Patienten [71,3%] mit insgesamt 87 Exazerbationen; p < 0,0001). Entsprechend erhielten unter EPs 7630 signifikant weniger Patienten AB (37,8% vs. 72,5%, p < 0,0001). Vorteile für EPs 7630 hinsichtlich des AB-Verbrauchs zeigten sich dabei für beide Schweregrade (COPD II: 34,2% vs. 75,6%, p < 0,0001; COPD III: 52,6% vs. 65,2%, p = 0,4138). Zudem waren die Patienten mit berichteten Exazerbationen unter EPs 7630 durchschnittlich weniger Tage exazerbationsbedingt arbeitsunfähig (5,5 ± 4,1 Tage vs. 7,5 ± 4,6 Tage; p = 0,0337).

Die Ergebnisse dieser ergänzenden Analyse lassen darauf schließen, dass eine Add-on-Therapie mit EPs 7630 bei Patienten mit mittelgradiger bis schwerer COPD zu einer Verminderung der Exazerbationshäufigkeit führt, die mit einem reduzierten Antibiotikaeinsatz und weniger Arbeitsfehltagen einhergeht.

Literatur:

[1] Matthys H et al. Z Phytother 2009; 30 (Suppl. 1): S12

[2] Rabe KF et al. Am J Respir Crit Care Med 2007; 176: 532 – 555

* EPs® 7630 ist der Wirkstoff des Produkts Umckaloabo® (ISO Arzneimittel, Ettlingen)