Das CONSORT Statement – Begleiter auf dem Weg zu Phytotherapiestudien hoher Qualität

Die intensive Debatte um Effektivität und Nutzen von Naturheilkunde und CAM (Complementary and Alternative Medicine) hält nach wie vor an. Für viele Methoden fehlen klinische Daten – für manche grundsätzlich, für andere sind nur Daten zu wenigen klinischen Indikationen publiziert. Einer kritischen Diskussion können viele nicht standhalten. Hier setzt CONSORT an.

Randomisierte klinische Studien (Randomized Clinical Trials, RCTs) sind der Goldstandard in der evidenzbasierten medizinischen Forschung. Um deren Ergebnisse kritisch würdigen zu können, müssen Methodologie und Ergebnisse komplett, klar verständlich und transparent dargestellt werden, was oft nicht der Fall ist.

CONSORT (CONsolidated Standards Of Reporting Trials) will dies ändern. Das Statement besteht aus einer 25-Punkte-Checkliste und einem Flussdiagramm, die genau beschreiben, was die einzelnen Abschnitte einer Publikation enthalten sollten. Die Gruppe setzt sich aus international anerkannten klinischen Forschern, Statistikern und Herausgebern medizinischer Fachzeitschriften zusammen. Die erste Version von CONSORT erschien 1996, Aktualisierungen folgten 2001 und 2010. Das Ziel von CONSORT ist nicht nur die Verbesserung der Publikationsqualität, sondern indirekt auch die Anhebung der Qualität von Planung, Design und Durchführung von RCTs.

Inzwischen existieren Anpassungen von CONSORT, z.B. auf andere Studiendesigns, aber auch auf spezielle Therapieverfahren, z.B. die Phytotherapie. Das Phytotherapie-CONSORT hat einige Punkte der Checkliste auf die Erfordernisse von Studien in der Phytotherapie angepasst. Es enthält insbesondere detaillierte Angaben, wie die Studienpräparate zu beschreiben sind – ihre Zusammensetzung aus den einzelnen Bestandteilen der Ausgangspflanze sowie das Extraktionsverfahren. Nur so wird ermöglicht, dass Ergebnisse verschiedener Studien mit ein und derselben Pflanze beurteilt und verglichen werden können. Auch für das Phytotherapie-CONSORT sind Aktualisierungen geplant. So kann die Qualität von Veröffentlichungen systematisch gesteigert und ein wichtiger Beitrag zur allgemeinen Anerkennung von Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Phytotherapie geleistet werden.