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DOI: 10.1055/s-0033-1337472
Tuberkulose: Ergebnisse einer Infektkettenermittlung im Freistaat Sachsen
Die Meldung eines Tuberkulose-Erkrankungsfalles (Indexpatient) an das zuständige Gesundheitsamt zieht in der Regel eine umfangreiche Umgebungsuntersuchung nach sich. Diese dient dem Aufdecken und Unterbrechen von Infektketten und der frühzeitigen Identifizierung latent infizierter Personen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ermitteln dabei möglichst alle Kontaktpersonen des Indexpatienten, die als potentiell Infizierte in Frage kommen. Ebenso wichtig ist die Frage nach der Infektionsquelle des Indexpatienten. Umgebungsuntersuchungen sind im Allgemeinen sehr arbeits- und zeitintensiv. Neben den engen Kontaktpersonen ist unter Umständen auch die Berücksichtigung ungewöhnlicher Kontakte, wie etwa die zu Haustieren, gerechtfertigt. Dies trifft insbesondere bei lang andauernden bzw. besonders intensiven Kontakten zwischen Mensch und Tier zu. Möglicherweise ist eine unterschiedliche Wichtung der betreffenden Tiergruppen sinnvoll. Anhand der dargestellten Fallbeispiele zweier sächsischer Gesundheitsämter und einer Recherche zu Publikationen in diversen Fachzeitschriften werden Probleme aufgezeigt, bei denen über den humanmedizinischen Bereich hinausgehend auch veterinärmedizinischer Sachverstand benötigt wird.