intensiv 2013; 21(02): 56-57
DOI: 10.1055/s-0033-1337354
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Publication Date:
07 March 2013 (online)

Diagnostik I

Hirndruckmonitoring

Studie aus Ecuador und Bolivien zeigt: Hirndruckmonitoring bei Schädelhirntraumapatienten ist keine Notwendigkeit.

In unseren Breitengraden ist Hirndruckmonitoring via intrakranieller Sonde beim Schädelhirntrauma (SHT) intensivmedizinischer Standard. Davon wird auch die Therapie erhöhten Hirndrucks abgeleitet.

In Lateinamerika verzichten viele Kliniken aus finanziellen Gründen darauf. Daher wurde untersucht, ob sich Investitionen in intrakranielle Sonden positiv auf das Outcome der Patienten auswirken. Dazu bekam die Hälfte der SHT-Patienten eine Hirndrucksonde, die andere Hälfte nicht. Bei Aufnahme, nach 48 Stunden und nach fünf Tagen wurde jeweils ein CCT angefertigt, um eine Hirnschwellung als Hauptgrund für erhöhte Hirndrücke zu erfassen. Lag diese vor, wurde mit leichter Hyperventilation und hyperosmolarer Infusionstherapie therapiert.

Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede, die die Investitionskosten für intrakranielle Sonden rechtfertigen würden.

Von wissenschaftlicher Seite bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich des Resultats, da es einige Gegenargumente gibt, etwa die unterschiedliche Qualität der Notfallversorgung. Aber das Ergebnis regt dazu an, Interventionen auf Intensivstationen durchaus mal kritisch zu betrachten.

New England Journal of Medicine, 2012, doi: 10.1056