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DOI: 10.1055/s-0033-1337306
Sonographische Darstellung von Faszikulationen bei Amyotropher Lateralsklerose im Vergleich zur peripheren Nervenläsionen und Gesunden
Einleitung: Faszikulationen sind neben pathologischer Spontanaktivität ein Zeichen einer akuten Schädigung des 2. Motoneurons. Vor allem bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) sind sie häufig zu beobachten und in den aktuellen Diagnosekriterien mittlerweile als Zeichen einer akuten Denervierung zugelassen. Jedoch sind sie nicht pathognomonisch für die ALS und können sowohl bei Gesunden (benigne Faszikulationen) als auch bei anderen peripheren Nervenläsionen auftreten.
Methode: Es wurden 3 Gruppen (je n = 10) verblindet untersucht: I) ALS, II) Polyneuropathien (PNP) und III) ein gesunde Kontrollgruppe. Alle erhielten eine Sonografie der Extremitätenmuskulatur, thorakal, abdominal sowie im Bereich der hirnnervenversorgten Muskulatur. Es wurden Videosequenzen von je 10 s. aufgenommen und verblindet semiquantitativ hinsichtlich des Vorhandenseins von Faszikualtionen ausgewertet.
Ergebnisse: Während bei gesunden Probanden lediglich vereinzelte Faszikulationen in 1/4 Regionen und bei PNP-Patienten in 1 – 2/4 Regionen zu beobachten waren, zeigten alle Patienten mit ALS in mindestens 3/4 Regionen teils lebhafte Faszikulationen. In dieser Gruppe konnten auch klinisch nicht sichtbare Faszikulaitonen nachgewiesen werden.
Zusammenfassung: Die Muskelsonografie stellt eine geeignete, nicht-invasive und kostengünstige Methode zum Nachweis insbesondere auch subklinischer Faszikulationen dar. Insbesondere bei Patienten mit ALS könnte sie einen wichtigen Beitrag zur Differenzialdiagnose und Abgrenzung anderer Läsionen des 2. Motoneurons liefern.