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DOI: 10.1055/s-0033-1337222
Bestätigung der Lokalisation von Sprachfunktion im fMRT durch invasive Tiefenelektroden
Einleitung:
Eine möglichst exakte Lokalisierung von eloquentem Kortex ist in der prächirurgischen Epilepsiediagnostik essentiell. Sprache ist eine der wichtigsten Funktionen, die man präoperativ häufig multimodal durch Anwendung von Anamnese (Händigkeit), fMRT (funktionelle Magnetresonanztomografie), fTCD (funktionelle transkranielle Dopplersonografie), neuropsychologischer Testung und ggf. dem Wada-Test lokalisiert. Diese Methoden können, bis auf die fMRT, jedoch nur eine verlässliche Aussage zur Lateralisierung, nicht jedoch zur Lokalisierung treffen. Die Validität der fMRT in der exakten Lokalisierung von Sprache ist jedoch umstritten. Der vorliegende Fallbericht belegt, dass die SEEG eine geeignete Methode zur Validierung der fMRT bezüglich der Lokalisation von Spracharealen ist.
Material und Methoden:
Wir führten im Rahmen einer prächirurgischen Epilepsieabklärung eine multimodale Sprachlateralisierung mittels neuropsychologischer Testung, einem fMRT, fTCD und einem Wada-Test durch. Daraufhin erfolgte die Implantation von SEEG (Stereo-Elektroenzephalografie) Elektroden. Eine der Elektroden wurde so implantiert, dass durch diese das fMRT Wernicke-Areal gut zu stimulieren war.

Abb. 1: Ergebnisse der präoperativen fMRT

Abb. 2: Lokalisation der sEEG Elektroden und der Ergebnisse der fMRT
Ergebnisse:
Durch die neuropsychologische Testung, fTCD und den Wada-Test wurde eine atypische Sprachlateralisierung auf der rechten Seite festgestellt. Im fMRT zeigte sich ebenfalls eine rechtshemisphärische Sprachdominanz, es konnten Broca- und Wernicke Sprachregionen in der rechten Hemisphäre angenommen werden. Während der Stimulation der Tiefenelektroden in der zuvor mittels fMRT als Wernicke-Areal identifizierten Region konnte in reproduzierbarer Weise ein Spracharrest erzeugt werden.
Diskussion:
Das im fMRT detektierte Wernicke-Areals konnte durch Stimulation von SEEG Elektroden bestätigt werden. Auch die atypische Lateralisierung der sprachtragenden Hemisphäre durch die fTCD, Neuropsychologie und den Wada-Test konnte bestätigt werden.
Schlussfolgerung:
Das SEEG ist eine geeignete Methode zur Validierung der Sprachlokalisation mittels fMRT.