Klinische Neurophysiologie 2013; 44 - P4
DOI: 10.1055/s-0033-1337145

Fronto-striataler Einfluss auf die Steuerung der Maximalkraft

M Al Qawasmeh 1, W Hermann 1
  • 1Paracelsus Klinik Zwickau, Zwickau, Deutschland

Einführung:

Die korrekte kraftzeitliche Koordination von Bewegungen ist an die Intaktheit der Basalganglionären und zerebellären Schleife gebunden. Eine optimale Steuerung und situativ angepasste emotionale Bereitschaft ist Voraussetzung für das Erreichen der Maximalkraft des muskuloskeletalen Systems.

Methoden:

Bei 101 gesunden Kontrollpersonen (58 Frauen, 42 Männer; Alter im Median 32 Jahre, Altersspanne 18 – 72J) wurden mithilfe eines isometrischen Kraftmessgerätes (Isocheck, Firma Mechatronic) 6 Indikatorbewegungen gemessen.

Das Testprotokoll umfasste die Bewegungen Oberarmabduktion und -adduktion, Rumpfbeugung und -streckung sowie Hüftgelenkabduktion und -adduktion.

Die Maximalkraft wurde nach einem Spontanbefehl und nach 30 Sekunden Konzentration auf die jeweilige Bewegung ermittelt.

Ergebnisse:

Bei allen Indikatorbewegungen zeigte sich ein signifikanter Zuwachs an Maximalkraft nach vorheriger Konzentration.

Schlussfolgerung:

Eine Steigerung der Maximalkraft ist nach vorheriger Konzentration und emotionaler Vorbereitung möglich. Anatomisches Korrelat dafür könnten die intakte fronto-striatale Bahn und eine limbische Ankopplung der Amygdala an die Basalganglien sein.

Somit könnte eine Optimierung der basalganglionären Steuerung des Bewegungsprogramms durch Konzentration dem Kraftzuwachs zugrunde liegen.