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DOI: 10.1055/s-0033-1336811
Der Stellenwert des para-aortalen Lymphknotenstaging bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Zervixkarzinom – ein Vergleich von Histologie und PET-CT
Fragestellung: Der Stellenwert des operativen para-aortalen Lymphknotenstaging vor Durchführung einer primären Chemo-Irradiatio bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Im Rahmen dieser Studie evaluieren wir die operative Technik und vergleichen die Ergebnisse von histologischem mit radiologischem Staging mittels PET-CT.
Methode: Retrospektiv wurden die Daten all jener Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom erhoben, die in den Jahren 2010 bis 2012 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Wien vor Beginn einer primären Chemo-Irradiatio ein operatives para-aortales Lymphknotenstaging erhielten. Neben Evaluierung der chirurgischen Ergebnisse und der Komplikationsrate wurden die Ergebnisse des histologischen mit denen des radiologischen Staging mittels PET-CT verglichen.
Ergebnisse: 30 Patientinnen wurden eingeschlossen. Davon erhielten 21 Patientinnen eine Laparoskopie, 6 Patientinnen eine Laparotomie, und bei 3 Patientinnen wurde von einer Laparoskopie auf eine Laparotomie umgestiegen. Es kam zu keinen intraoperativen Komplikationen. Eine Patientin zeigte postoperativ einen fieberhaften Harnwegsinfekt. Die mediane Operationsdauer betrug 180 Minuten (Minimum 85 – Maximum 380 Minuten), die mediane postoperative stationäre Aufenthaltsdauer betrug 5 Tage (Minimum 3 – Maximum 6 Tage). Patientinnen nach einer Laparoskopie zeigten einen signifikant kürzeren mittleren postoperativen Spitalsaufenthalt als nach einer Laparotomie (4 (SD 1,7) Tage vs. 8 (SD 3,4) Tage; p < 0,0001).
27 Patientinnen erhielten präoperativ eine PET-CT. Histologisch zeigten 9 Patientinnen para-aortale Lymphknotenmetastasen. Die PET-CT erkannte para-aortale Lymphknotenmetastasen bei 5 Patientinnen richtig positiv, bei 4 Patientinnen falsch negativ, bei keiner Patientin falsch positiv. Somit zeigt das PET-CT bezogen auf die Erkennung von para-aortalen Lymphknotenmetastasen eine Sensitivität von 55,6%, eine Spezifität von 100%, einen positiv prädiktiven Wert von 100%, einen negativ prädiktiven Wert von 81,9%.
Schlussfolgerung: Das operative para-aortale Lymphknotenstaging bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom ist ein sicheres operatives Verfahren, wobei die laparoskopische Technik mit einem signifikant kürzeren Spitalsaufenthalt verbunden ist. Ein radiologisches Staging mittels PET-CT ist nicht geeignet zur alleinigen Erkennung von para-aortalen Lymphknotenmetastasen.