Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - A10
DOI: 10.1055/s-0033-1336797

Zervikale Metastasierung bei St.p. Multizentrischem Mamma-Ca links ypT2 ypNx M0 G2

T Schätz 1, A Speil 1, M Batka 1
  • 1Krankenhaus Barmherzige Brüder, Abt. für Gynäkologie Salzburg

Methode: Case-Report + Literaturrecherche

Anamnese: 48-jährige Patientin, St.p. 4 Partus; St.p. Multizentrisches Mamma-Ca links ypT2 ypNx M0 G2 mit neoadjuvante Applikation von 6 Zyklen Epirubicin (150 mg/m2)/Taxotere (150 mg/m2) von 03.11.2011 bis 16.02.2012; St.p. Segmentresektion links OHNE SLN oder Axilldissektion trotz initial susp. LK-Pakete axillär (Pt non vult) 03.2012; Keine adjuvante RTX oder Antihormonelle Therapie (Pt non vult). Die gynäkologische Vorstellung erfolgte aufgrund unspezefischer Unterbauchschmerzen ohne vaginaler Blutungssymptomatik.

Prozedere und Ergebnisse:

Aufgrund eines sonomorphologisch suspekten Endometriums wurde eine HSK/frakt. Cur durchgeführt. Histologisch und immunhistochemisch zeigte sich eine metastatische Absiedelung des vordiagnostizierten lobulären N. Mammae. Es folgt die Durchführung der totalen laparoskopischen Hysterektomie mit Adnexektomie beidseits. Die zervikale Metastase konnte mit dem OP-Präperat in sano entfernt werden.

Bei hochgradig positivem Rezeptorstatus der Patientin einigte man sich im interdisziplinären Tumorboard auf eine adjuvante Hormontherapie (AI bei postmenopausalem Hormonstatus (Bef. noch ausständig), andernfals Tam/Zol)

Schlussfolgerung:

Wie vereinzelt in der Literatur beschrieben kann es bei Patientinnen mit N. mammae in seltenen Fällen zu einer hämatogene Metastasierung in gynäkologische Organe kommen. Anhand dieses Kasus sollte der Stellenwert der Vaginalsonografie sowohl hinsichtlich der Metastasensuche als auch in Bezug auf ein eventuell mit der Grunderkrankung in Zusammenhang stehendes Zweit- oder Ovarialkarzinom neu diskutiert werden.